Community Nurses nehmen in vier Gemeinden im Bezirk ihre Arbeit auf [Update 13.7.: Kontaktdaten]
RIED. Mit Anfang Juli startet in fünf oberösterreichischen Bezirken – darunter auch Ried – das Projekt Community Nurses. Tips traf Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Christian Dobler-Strehle und die beiden Nurses Elisabeth Berrer aus Lambrechten und Carina Stöger aus Wels.
Der Schwerpunkt des von der EU geförderten Programmes liegt auf der Prävention. Dazu sollen die Gesundheits-, Pflege- und Selbsthilfekompetenzen der Leute gestärkt werden. Christian Dobler-Strehle: „Wir wollen, dass die Leute möglichst fit zuhause bleiben können, damit die Alters- und Pflegeheimbelegungen und die Krankenhausaufenthalte verringert werden.“
Präventive Hausbesuche
Die Community Nurses machen präventive Hausbesuche bei der Altersgruppe 75 plus. Dobler-Strehle: „Damit wollen wir auch Berührungsängste abbauen. Für viele ist ein kompetenter freundlicher Besuch angenehmer als der Weg zu einer Beratungsstelle.“
Bei diesen Besuchen erhalten die Nurses einen Eindruck von den Lebensumständen der Menschen, von ihrem gesundheitlichen Zustand, ihren Angehörigen und Sozialkontakten sowie ihrem Alltag. Dadurch können sie erkennen, wer eventuell Pflege braucht – nur rund 30 Prozent der Leute, die einen Pflegeanspruch hätten, nehmen ihn auch in Anspruch. Ganz konkret können bei diesen Besuchen auch Stolperfallen im Haushalt entdeckt werden – die Sturzprävention ist eines der wichtigsten Themen. Elisabeth Berrer: „Jeder verhinderte Sturz kann einen Krankenhaus- und einen Reha-Aufenthalt ersparen und damit nicht nur die Zahl der gesunden Lebensjahre zuhause verlängern, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten.“ Carina Stöger: „Wir können mit einfachen Maßnahmen viel bewirken.“
Zu den Aufgaben der Community Nurses gehören auch Beratung und Information in ihrem Standort im Pfarrhof St. Georgen. Sie arbeiten eng mit bestehenden Einrichtungen und Institutionen, aber auch Vereinen, zusammen und organisieren bei Bedarf Informationsveranstaltungen sowie spezielle Schulungen in der Region. Dobler-Strehle: „Die Vereine kennen ihre Leute und wissen, wer vielleicht Probleme hat.“
Beide Rieder Nurses sind erfahrene Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerinnen; Stöger kommt aus der Neurologie, Berrer aus der Onkologie.
EU-Finanzierung
Finanziert wird das Programm von der Europäischen Union (NextGenerationEU). Im Bezirk Ried ist der Sozialhilfeverband (SHV) Träger des Projektes und setzt es zusammen mit dem Roten Kreuz und dem Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Ried um. Im Bezirk gibt es mit Antiesenhofen, Obernberg, Reichersberg und St. Georgen bei Obernberg vier Projektregionen, in ganz Österreich 155. Ende 2024 soll Bilanz gezogen und überlegt werden, ob und wie das Projekt ausgeweitet wird.
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