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Krankenhaus Ried bietet kompetente Hilfe bei Stimm-, Sprach- und Schluckproblemen

Rosina Pixner, 10.06.2025 13:51

RIED. Sprechen und Schlucken sind scheinbar selbstverständliche Vorgänge. Kommt es dabei aber zu Problemen, sind die Folgen sehr oft schwerwiegend. Mit der Phoniatrie deckt das Krankenhaus Ried auch dieses Spezialgebiet ab, nun mit zusätzlicher Qualifikation und Ausstattung.

Phoniatrische Untersuchungssituation (Foto: KH BHS Ried_Hirnschrodt)
  1 / 2   Phoniatrische Untersuchungssituation (Foto: KH BHS Ried_Hirnschrodt)

Stimme und Sprache sind die wichtigsten Ausdrucksmittel in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Entsprechend negativ wirken sich Störungen aus, bis hin zu beruflichen Nachteilen, psychischer Belastung und sozialer Isolation. Die Beschwerden können viele Ursachen haben, etwa falsche Sprechtechnik, Überforderung der Stimme, aber auch Entzündungen, Lähmungen oder Tumoren. „Daher ist es wichtig, durch genaue Abklärung die individuell beste Therapie zu finden“, sagt der Oberarzt Radu-Iosif Erdely. Er hat soeben eine dreieinhalbjährige Ausbildung im Zusatzfach Phoniatrie abgeschlossen. „Wir sind dankbar, dass uns eine Kooperation mit der Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen Innsbruck unter der Leitung von Simone Graf diese spezialisierte Weiterbildung ermöglicht“, betont HNO-Primar Dominik Wild.

Mehr Lebensqualität

So wie schon bisher Christian Mayrhofer kümmert sich Erdely nun speziell um Patienten mit Stimm- und Sprachproblemen sowie um Kinder, deren Sprachentwicklung – oft im Zusammenhang mit Hörstörungen – beeinträchtigt ist. Dabei arbeitet der Facharzt eng mit anderen medizinischen Abteilungen wie Neurologie und Kinderheilkunde sowie mit den Logopäden im Haus zusammen. Nicht zuletzt ist die Phoniatrische Ambulanz auch Anlaufstelle für Menschen mit Schluckbeschwerden, hinter denen ebenfalls sehr unterschiedliche Ursachen stecken können. Solche Störungen des Schluckvorgangs, der üblicherweise viele hundert Mal pro Tag unbewusst erfolgt, schränken die Nahrungsaufnahme und damit die Lebensqualität massiv ein. „Mit phoniatrischen Maßnahmen lässt sich auch hier vieles auffangen und verbessern“, so Oberarzt Erdely.

Von einfachen Übungen bis zur Mikrochirurgie

Die diagnostische Ausstattung umfasst nun neben anderen modernen Verfahren einen neuen Endoskopie-Turm mit einer Stroboskop-Funktion. Sie ermöglicht es unter anderem, die enorm schnellen Schwingungen der Stimmbänder und Stimmlippen im Kehlkopf wie in Zeitlupe zu verfolgen und krankhafte Schwingungsmuster zu erkennen. Das Therapiespektrum reicht von logopädischen Übungen und Techniken zur Verbesserung der Sprechfähigkeit bis zu mikrochirurgischen Operationen an den Stimmlippen. Bestimmte Eingriffe wie die Augmentation (Unterfütterung) von gelähmten Stimmlippen können heute minimalinvasiv und daher auch tagesklinisch in lokaler Betäubung vorgenommen werden.

Bedarf an Phoniatrie wächst

Stimm-, Sprech- und Schluckbeschwerden sind keineswegs selten und betreffen bis zu 20 Prozent der Bevölkerung. Wie bei vielen anderen Krankheitsbildern kommt es auch hier oft auf das möglichst frühe Erkennen an, damit sie nicht hartnäckig und chronisch werden. So sollte etwa Heiserkeit, die mehrere Wochen anhält, jedenfalls vom Hausarzt abgeklärt werden, wo dann gegebenenfalls eine Zuweisung zur Phoniatrie erfolgt. Insgesamt steigt der Bedarf an phoniatrischen Behandlungen. Das gilt sowohl bei Kjndern und Jugendlichen als auch im höheren Alter, da mit steigender Lebenserwartung immer mehr Menschen von neurologischen Krankheiten wie Morbus Parkinson oder Schlaganfällen betroffen sind. „Deshalb ist es uns wichtig, auch dieses Gebiet für die Menschen in unserer Versorgungsregion wohnortnahe in hoher Qualität abzudecken“, unterstreicht Johannes Huber, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried.


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