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Hartl/Wolf beendeten Fastnet Race als bestes rein österreichisches Team

Walter Horn, 22.08.2017 13:22

WALDZELL / COWES / PLYMOUTH. Nach einem durchwachsenen Rennen platzierte sich das Team Martin Hartl/Harald Wolf (Waldneukirchen/Waldzell) beim Rolex Fastnet Race im vorderen Mittelfeld in der international top besetzten Zweihandklasse und in der Gesamtwertung.

Martin Hartl aus Waldzell  (Foto: Martin Hartl / 2hard)
  1 / 5   Martin Hartl aus Waldzell (Foto: Martin Hartl / 2hard)

Das Rolex Fastnet Race ist die größte Offshore-Segelregatta der Welt. Der 608 Seemeilen (1126 Kilometer) lange Kurs führt vom Hafenstädtchen Cowes auf der Isle of Wight entlang der englischen Südküste über die Irische See zum Leuchtturmfelsen Fastnet Rock an der Südspitze Irlands und wieder retour nach England zum traditionellen Zielhafen Plymouth.

Problem nach dem Start

In verschiedenen Startsequenzen stachen am 6. August bei traumhaften Bedingungen etwa 400 Boote in See. Hartl/Wolf hielten sich zunächst im Spitzenfeld, hatten aber schon nach einer Stunde ein technisches Problem: Die Energieversorgung auf dem Schiff brach zusammen. Die Batterien, die durch eine Brennstoffzelle und den Schiffsdiesel geladen werden, fielen auf eine kritische Spannung.

„Wir konnten die Energieversorgung nur durch extrem lange Ladezyklen durch unseren Motor aufrechterhalten. Wir wussten jedoch, dass sich das über die gesamte Dauer des Rennens mit dem vorhandenen Diesel nicht ausgehen wird“, berichtet Harald Wolf. Die beiden beschlossen daher, den Stromverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Folge: Die elektronischen Hilfsmittel zur Navigation konnten über die gesamte Dauer des Rennens nur sehr eingeschränkt verwendet werden. Sogar ein Rennabbruch stand im Raum.

Maststütze gelöst

Damit nicht genug: Nur Stunden später lösten sich die seitlichen Abstützungen des Mastes aufgrund einer defekten Schraubensicherung. Die beiden Segler konnten zwar größeren Schaden verhindern, aber die korrekte Einstellung des Mastes war nicht mehr gegeben, was sich wiederum auf die Geschwindigkeit des Bootes auswirkte.

„Wir konnten uns in den ersten Stunden nur wenig um unser eigentliches Rennen kümmern und wurden schnell ins hintere Mittelfeld durchgereicht“, analysiert Martin Hartl die Frühphase des Rennens. „Wir fanden aber ein funktionierendes Setup und segelten dann ein gutes Rennen.“

Aufholjagd

Durch eine gute Routenwahl auf den von Wind und langen Kreuzschlägen geprägten ersten Streckenabschnitten lagen Hartl und Wolf bei der Wendemarke, dem Fastnet Rock, wieder auf aussichtsreicher Position.

Danach „ging es ziemlich zur Sache“: Nach fast 70 Stunden auf der Kreuz konnte erstmals der Spinnaker aufgezogen und mit Wind von hinten schnell Richtung englischer Küste gesegelt werden. „Die Nacht nach dem Fastnet Rock war unglaublich. Mit um die 20 Knoten (cirka 40 km/h), Wind und Wellen bis zu zwei Metern waren wir voll in unserem Element und konnten einige Plätze gut machen“, berichtet Harald Wolf von dieser Phase des Rennens.

Flaute

Die Freude über den Anschluss ans Spitzenfeld währte aber nicht lange, da die beiden kurz darauf in einer Flaute mit Gegenstrom hängen blieben und die Spitzengruppe wieder davon ziehen konnte. „Ehrlich gesagt war das schon etwas zermürbend, aber dennoch sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden. Wir wissen, wo unsere Probleme lagen und waren auch vom Glück nicht gerade verfolgt“, stellt Martin Hartl fest.

Nach über 110 Stunden kreuzten die beiden die Ziellinie als 22. in der Zwei-Mann-Wertung und als 126. (von mehr als 300) in der Gesamtwertung. Damit waren sie wiederum das beste rein österreichische Boot in der Gesamtwertung. Der Sieg ging zum dritten Mal in Serie nach Frankreich.


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