Bessere interne Kommunikation als Grundstein für erfolgreiche Zukunft
RIED/PRAM. Seit Anfang November fungiert Rainer Wöllinger als Geschäftsführer der SV Guntamatic Ried. Im Interview mit Tips spricht der 48-jährige Pramer über seine ersten Wochen als Chef der SV Ried sowie über seine Ziele mit dem Bundesligisten.
Tips: Herr Wöllinger, hinter Ihnen liegen intensive Wochen. Neuer Trainer, neuer Sportkoordinator. Hätten Sie sich einen ruhigeren Start als Geschäftsführer der SV Ried gewünscht?
Wöllinger: Ich hatte quasi nur wenige Tage, mich in Ruhe einzuarbeiten. Nach der Entlassung von Gerald Baumgartner als Trainer und Sportdirektor ging es Schlag auf Schlag. Gespräche mit Trainerkandidaten, Bestellung des neuen Sportkoordinators – eine sehr intensive und herausfordernde Zeit.
Tips: Nur wenige Wochen nach ihrem Amtsantritt mussten Sie Gerald Baumgartner mitteilen, dass seine Zeit als Trainer und Sportdirektor der SVR vorbei ist. Wie lief das Gespräch ab?
Wöllinger: Sehr professionell. Auch wenn Gerald gerne noch bei uns weitergemacht hätte, hat er unsere Entscheidung akzeptiert.
Tips: Worin liegen die größten Unterschiede zu Ihrem ehemaligen Beruf als Prokurist bei der Raiffeisenbank Region Ried?
Wöllinger: Die Tatsache, dass im Fußball manche Sachen nicht wirklich planbar sind. Alles kann sich ganz schnell ändern. Man hat zum Teil wenig Zeit, Entscheidungen zu treffen, muss oft in wenigen Minuten reagieren beziehungsweise sich an eine völlig neue Situation anpassen. Dies ist zum Teil wirklich eine große Herausforderung.
Tips: Wie meistern Sie diese Herausforderungen?
Wöllinger: Das geht nur als Team. Wir arbeiten hier bei der SV Ried gemeinsam an einer erfolgreicheren Zukunft. Jeder – vom Zeugwart bis zum Vorstandsmitglied – muss seine Aufgaben bestmöglich erledigen. Nur so können wir erfolgreich sein.
Tips: Das Image der SVR hat in den vergangenen Jahren einige Kratzer abbekommen. Wie wollen Sie die Außendarstellung des Vereins verbessern?
Wöllinger: Um nach außen hin als eine Einheit auftreten zu können, muss zuerst intern die Kommunikation verbessert werden. Ganz nach dem Motto „durchs Reden kommen d“Leit zaum“. Eine gute Stimmung im Verein ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir alle sind Arbeitskollegen und müssen an einem Strang ziehen. Das ist mir persönlich ganz wichtig. Die vorhandenen Strukturen sind gut. Die Aufgabenbereiche sind klar verteilt. Jetzt heißt es, die Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Bereichen bestmöglich zu verbessern. Hier sind wir auf einem guten Weg. Doch Veränderungen brauchen Zeit.
Tips: Sie haben sich – gemeinsam mit dem Vorstand – für einen „jungen Weg“ entschieden. Trainer Miron Muslic ist 38 Jahre alt, Sportkoordinator Wolfgang Fiala 32. Beide verfügen über keine Bundesligaerfahrung. Ein Spiel mit dem Feuer?
Wöllinger: Nein absolut nicht. Miron Muslic gilt in Österreich als einer der besten jungen Trainer. Das werden Ihnen fast alle Experten bestätigen. Er war erfolgreicher Nachwuchstrainer, hat in den letzten sechs Monaten beim Zweitligisten FAC tolle Arbeit abgeliefert. Da ist es ganz logisch, dass sein nächster Schritt in die Bundesliga führt. Schauen Sie sich Borussia Dortmund an. Ihr aktueller Trainer Edin Terzic ist genauso alt wie Miron und hat das Vertrauen von den BVB-Bossen ausgesprochen bekommen. Obwohl er bisher noch nie eine Profimannschaft als Cheftrainer betreut hat.
Tips: Wo würden Sie die SVR gerne in Zukunft sehen?
Wöllinger: Als gestandenen Bundesligisten. Ein Verein wie die SVR gehört in die Bundesliga. Was die Infrastruktur angeht, spielen wir schon im oberen Playoff mit. Das wollen wir in Zukunft auch sportlich schaffen. Aber alles mit der Ruhe. Wir wollen einen Schritt nach dem anderen setzen.
Tips: Die SVR-Fans gehören zu den treuesten des Landes. Ich kann mir vorstellen, dass sie – vor allem bei dem Erreichen der sportlichen Ziele – ein nicht unwesentlicher Faktor sind.
Wöllinger: Fußball lebt von Emotionen und die Fans sorgen für diese. Unsere treuen Anhänger haben unsere Mannschaft in der Vergangenheit oft zu Höchstleistungen getrieben. Auch wirtschaftlich gesehen sind Fans wichtig, denn Bundesligisten sind Wirtschaftsunternehmen, deren Handlungsspielraum stark an Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen gekoppelt ist.
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