SV Oberbank Ried: „Wir wollen uns langfristig in der Bundesliga etablieren“
GEINBERG. Mit neuem Erstliga-Selbstbewusstsein informierte die SV Oberbank Ried nach ihrem Trainingsauftakt am 17. Juni über ihre Pläne für die kommende Saison und darüber hinaus. Am Training in der Sportarena Geinberg nahmen 20 Spieler teil, darunter die Neuzugänge Jonathan Scherzer, Peter Kiedl und Nevio Zotz.
Am Montag absolvierten die Spieler Leistungstests, die laut Cheftrainer Maximilian Senft „super über die Bühne“ gegangen sind.
Vereinspräsident Thomas Gahleitner sagte zu der neuen Situation als Aufsteiger: „Wir haben alles für ein gutes Fundament getan, damit wir auch in der Bundesliga gut performen können. Unseren Zwei-Jahres-Plan haben wir erfüllt. Wir sind natürlich realistisch und wissen, dass es jetzt gegen die großen Klubs geht. Wenn wir da mithalten wollen, können wir das nicht mit Geld. Wir müssen fleißiger sein, wir müssen mutiger sein und wir müssen auch cleverer sein.“
„Solides Fundament“
Gahleitner weiß um die Herausforderung, aber auch um die Belohnung: „Unser Ziel ist, dass wir uns in der Bundesliga nachhaltig etablieren. Natürlich geht es im ersten Jahr als Aufsteiger vor allem um den Klassenerhalt. Das ist möglich, auch weil wir wirtschaftlich sehr gut dastehen. Wir haben ein solides Fundament für die Burschen geschaffen. Wir freuen uns auf die Bundesliga, dafür haben wir zwei Jahre lang hart gearbeitet. Die Leckerbissen werden die Derbies sein. Da geht es nicht nur um die Stimmung, sondern auch darum, dass wir die Linzer wieder heimschicken.“
Zum Budget wollte er noch keine definitiven Zahlen nennen: „In der nächsten Zeit wird sich bei den Sponsoren noch viel zum Positiven bewegen. Beim Budget können wir uns nicht mit den Großen messen, aber wir werden in der Liga sicher nicht die Letzten sein.“
„Gute Mischung und Hierarchie“
Wolfgang Fiala, der Geschäftsführer Sport, befasste sich mit dem Kader: „Wir wollen eine gute Mischung aus der Meistermannschaft und einigen qualitativ guten Verstärkungen schaffen. Die Spieler, die uns verstärken sollen, müssen eine richtig gute Qualität haben – aber solche Spieler haben auch andere Angebote. Unser Kader muss auch eine gute Hierarchie haben.“
„Auch eine persönliche Mission“
Cheftrainer Max Senft: „In der nächsten Woche gehen wir ins Trainingslager, um die Neuzugänge zu integrieren und einige Sachen zu erarbeiten. In den Testspielen warten einige richtig coole Gegner. Wir wissen, dass wir uns entwickeln und den nächsten Schritt machen müssen.“
Für Senft ist es die erste Bundesligasaison, die er als Cheftrainer beginnt: „Der Aufstieg war auch für mich persönlich eine Mission. Es fühlt sich sehr gut an, in der Bundesliga zu spielen.“
Zum frühen Trainingsbeginn – die SVR startet als erster Bundesligaverein mit dem Training – meint er: „Wir haben keine Sekunde darüber nachgedacht, wann die anderen starten, sondern nach den Erfahrungswerten der letzten Jahre gehandelt. Mit dieser Wochenzahl und der Planung haben wir gute Erfahrungen gemacht.“
„Am System wird nicht gerüttelt“
Am Spielstil der SVR soll sich nicht viel ändern: „Wir haben in den letzten Jahren eine Identität geschaffen, die im Kern unberührt bleibt. Natürlich werden wir an einigen Stellschrauben drehen, wie wir es auch in den letzten zwei Jahren gemacht haben, aber am System wird nicht gerüttelt.“ Dazu müssen die neuen Spieler passen: „Ein Spieler, der zu uns kommt, soll sich mit der SV Ried und dem Weg, den wir gehen, identifizieren und auch ins Stadion passen – wir wissen, wofür es im Rieder Stadion Standing Ovations gibt. Da müssen schon ein Hunger und eine gewisse Haltung da sein.“
Mannschaftskapitän Andreas Leitner hat diesen Hunger und diese Haltung: „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut. Nach dem Urlaub will jeder wieder loslegen und hat auf den Trainingsstart gebrannt. Mir persönlich bedeutet die Rückkehr in die Bundesliga nach meinem ‚Abenteuer Rumänien‘ und zwei Jahren zweiter Bundesliga sehr viel.“
Spieler gesucht
Es ist kein Geheimnis, dass die SV Ried nach den bisher vier Neuzugängen noch Neuzugänge für drei Positionen sucht. Wolfgang Fiala: „Wir brauchen vorne und im Mittelfeld je einen Spieler, der uns einen Schub gibt. In der Verteidigung haben wir die drei, die 90 Prozent aller Spiele gemacht haben, aber da suchen wir einen, der sie herausfordert, damit sie sich nicht zu sicher sind.“
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