AK-Kinderbetreuungsatlas: Bezirk Ried ist bei den A-Gemeinden Schlusslicht
BEZIRK RIED. Der AK-Kinderbetreuungsatlas schafft einen umfassenden Überblick über das Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreichs Gemeinden. Drei Altersgruppen – Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige und Volksschulkinder – werden gesondert betrachtet und diverse Zusatzangebote (gesunde Jause, Naturerleben-Projekte, Integration usw.) berücksichtigt. Die Kinderbetreuung im Bezirk Ried ist auf allen Ebenen ausbaufähig.
Die Stadt Ried und Aurolzmünster schafften den Sprung in die höchste Kategorie „1A“. Bei der letzten Erhebung 2019 schaffte dies keine einzige der 36 Bezirksgemeinden. Mit Taiskirchen erfüllte allerdings nur eine Kommune über alle Altersgruppen die Kriterien für die „A“-Kategorie. 44,4 Prozent aller Gemeinden im Bezirk lieferten keine Daten.
Bewertungskriterien
In den jeweiligen Altersgruppen wurde anhand von vier Kriterien bewertet: Öffnungszeiten, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten – wobei die Öffnungszeiten differenziert betrachtet wurden (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden/Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden/Tag und Volksschulkinder mindestens vier Nachmittagsstunden/Tag – jeweils Montag bis Donnerstag). Die Anzahl der positiv erfüllten Kriterien ergab für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E).
Zwei 1A-Gemeinden im Bezirk
Die Höchstkategorie „1A“ hatte vor zwei Jahren keine der 36 Bezirksgemeinden erreicht. Heuer schafften das erstmals Aurolzmünster und Ried. Beide hatten vor zwei Jahren nur ein „C“ erreicht. Sie sind somit jene Gemeinden, die Eltern hinsichtlich Betreuungssituation ermöglichen, einer Vollzeitarbeit problemlos nachgehen zu können. Mit 5,6 Prozent 1A-Gemeinden liegt der Bezirk Ried allerdings im oberösterreichischen Bezirksvergleich nur an drittletzter Stelle, einzig Vöcklabruck und Rohrbach kommen auf einen noch niedrigeren Wert (1,9 bzw. 2,7 Prozent).
Verbesserung in acht Gemeinden
Als einzige Gemeinde im Bezirk erreichte Taiskirchen die „A“-Einstufung. Die Gemeinde verbesserte sich von „B“ auf „A“. Hohenzell steigerte sich gleich um drei Kategorien von „E“ auf „B“. Zwei Gemeinden – Geiersberg und Lambrechten (beide 2019 noch „D“) – mussten in die niedrigste Kategorie „E“ eingestuft werden. Die einstigen E-Gemeinden Antiesenhofen, Hohenzell und Schildorn konnten ihr Betreuungsangebot verbessern. Insgesamt konnten sich acht Gemeinden steigern, allerdings wurden fünf auch um jeweils eine Kategorie abgestuft. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Bei den Unter-Dreijährigen gehört der Bezirk Ried zu jenen Bezirken, in denen keine einzige Gemeinde ein 1A-Angebot zur Verfügung stellt. Auch bei den „A“-Gemeinden sieht es nicht viel besser aus. Einzig Ried schafft ein „A“ (2019: C).
Angebot für Volksschulkinder leicht verbessert
Etwas besser schaut die Betreuungssituation bei den Volksschulkindern im Bezirk Ried aus. Zu Aurolzmünster, das bereits vor zwei Jahren als einzige Bezirksgemeinde ein „A“ erhalten hatte, gesellte sich diesmal Ried (2019: „B“) dazu. Dennoch ist der Prozentanteil von 5,6 Prozent A-Gemeinden der zweitniedrigste aller oberösterreichischen Bezirke (OÖ-Durchschnitt: 19,2 Prozent). Die Zahl der „B“-Gemeinden bleibt mit drei gleich: Gurten, Mühlheim und Taiskirchen. Erfreulich: Die Zahl der Gemeinden in der niedrigsten Kategorie „E“ hat sich von vier auf zwei (Geiersberg und Lambrechten) halbiert. Alle Details zu den Ergebnissen gibt es auch unter www.kba.arbeiterkammer.at
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