Junge Menschen im Gespräch: "Im Freundeskreis halten wir uns über politische Entwicklungen auf dem Laufenden"
SCHÄRDING/RIED. Was wünschen sich junge Menschen von Politikern? Wo sehen sie Verbesserungspotential in ihrem Bezirk? Die Tips-Jungredakteurinnen Magdalena Hronek und Katharina Wurzer haben im Innviertel mit den 18-Jährigen Jana und Hannah sowie dem 24-jährigen Johann gesprochen.
Die Schülerin Jana aus Ried und der parlamentarische Mitarbeiter Johann (ÖVP) aus Eitzing gaben ihre Stimme bereits per Wahlkarte ab. Das Recht, die eigene Meinung zu sagen, möchte sie auch nutzen, sagt Jana. Hannah aus Schärding, die am 26. September noch wählen gehen wird, und Johann stimmen ihr zu. Wählen zu gehen sei eine Möglichkeit, um bei zukünftigen Entwicklungen im Land mitzubestimmen. „Ich kenne es leider, dass Menschen sudern, aber nicht zur Wahl gehen wollen. Daher engagiere ich mich dafür, dass Menschen wählen gehen und sich vertreten fühlen. Welche Parteien sie dann wählen, ist zweitrangig“, führt der 24-jährige Johann aus. Er selbst fühle sich durch den Landeshauptmann Thomas Stelzer und die Bürgermeisterin in Eitzing Margot Elisabeth Zahrer (ÖVP) gut vertreten. Durch sein eigenes politisches Engagement habe er viele Menschen kennengelernt, mit denen er vernünftig reden könne.
Politische Diskussionen im Freundeskreis
Sowohl er als auch die 18-Jährigen Hannah und Jana sprechen im Freundeskreis über Politik. „Wir halten uns gegenseitig auf dem Laufenden und diskutieren zum Beispiel über Corona-Impfungen“, erzählt Jana, deren Freunde eine ähnliche politische Einstellung haben wie sie selbst. Anders sieht es bei Johann und Hannah aus, deren Freunde unterschiedliche politische Ansichten vertreten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie alle tolerant seien, ergänzt Johann, dessen Bekannte sich für die freie Bürgerliste in Eitzing aufstellen haben lassen. Vor Wahlen diskutiere sein Umfeld mehr über Politik als sonst.
Nachhaltigkeit: Pfandsystem, Grünflächen
Ein Anliegen, das alle drei äußern, ist Klimaschutz. „Ich bin stark für ein Pfandsystem oder dass man gewisse Beschränkungen für Autos einführt. Generell sollte alles nachhaltiger gestaltet werden, auch im Lebensmittelhandel zum Beispiel“, sagt Jana. Darüber hinaus brauche es in Ried mehr Grünflächen. Johann findet, dass bereits viel für Nachhaltigkeit getan werde. Als Beispiele nennt er das Klimaticket und die Vielzahl regionaler Betriebe im Bezirk Ried. Verbesserungspotential gebe es immer, in Eitzing etwa bei der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Wäre diese besser, müssten weniger Menschen mit dem Auto fahren.
Mehr auf Bedürfnisse achten
Weitere Anliegen der drei Gesprächspartner sind nachhaltige und sichere Arbeitsplätze, mit denen der Lebensunterhalt abgedeckt werden kann, neue Ideen für die Bezirke und mehr Jugendaktivitäten vor Ort. Angebote für junge Menschen könnten dazu beitragen, dass diese nicht in größere Städte ziehen, meint Johann. Jana ist der Ansicht, dass der amtierende Rieder Bürgermeister Albert Ortig (ÖVP) lange genug im Amt ist (seit 1994, Anm.) und es jetzt einen Umschwung mit neuen Ideen brauche. In Schärding soll der zukünftige Bürgermeister laut Hannah mehr auf die Bedürfnisse der Bevölkerung in der Corona-Zeit achten.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden