
RIED. Mehr als vier Millionen Euro habe die Arbeiterkammer Ried 2021 für ihre Mitglieder erkämpft, sagten der Rieder AK-Bezirksstellenleiter Siegfried Wambacher und der neue Präsident der AK Oberösterreich Andreas Stangl bei ihrer Online-Pressekonferenz.
Für Wambacher war 2021 geprägt von der Pandemie und vom Neubau der AK-Bezirksstelle. Im vergangenen Jahr wurden in Ried fast zwei Drittel der insgesamt 6.720 Beratungen telefonisch erledigt, nur noch 1.700 persönlich und knapp 500 per E-Mail.
Alles in allem wurden 183 Fälle abgeschlossen. Vor dem Arbeitsgericht erkämpfte die AK in 51 Fällen 384.339 Euro. Bei 132 außergerichtlichen Interventionen wurden 442.452 Euro an vorenthaltenem Entgelt hereingebracht. Der höchste Einzelbetrag, den die AK für einen Arbeitnehmer erstritt, lag bei rund 47.000 Euro, der niedrigste bei 38,40 Euro. Stangl: „Wir wollen unseren Mitgliedern Recht verschaffen. Da ist uns kein Betrag zu niedrig.“
Arbeits- und Sozialrecht
Die wichtigsten rechtlichen Themen waren vorenthaltene Entgelte, Differenzen bei der Endabrechnung von beendeten Arbeitsverhältnissen und Beanstandungen von fristwidrigen Kündigungen oder unbegründeten Entlassungen.
Bei sozialrechtlichen Fragen erstritt die AK 2021 fast 2,3 Millionen Euro. Dabei ging es hauptsächlich um Pensions- und Rentenansprüche sowie um Pflegegeld. Wambacher: „Es verging kaum eine Woche, in der nicht Arbeitnehmer mit Bescheiden zum Pflegegeld zu uns kamen, die nicht nachvollziehbar waren.“
Pandemie
Bei den Anfragen wegen Corona unterscheide sich der Bezirk Ried nicht von Oberösterreich, sagte Wambacher. Stangl: „Wir trennen die Impfpflicht von der Arbeitswelt. Wir haben zusammen mit den Gewerkschaften durchgesetzt, dass am Arbeitsplatz 3G bleibt. Arbeitnehmer sind oft in der Situation, dass Testergebnisse nicht kommen. Wir haben deshalb Druck aufs Land gemacht, die Testkapazitäten auszubauen. Wir sind uns auch mit der Wirtschaftskammer einig, dass 3G reichen soll und nicht in den Betrieben verschärft wird.“