Rieder SPÖ-Vizebürgermeister: Parteiaustritt als Protest gegen Machtspiele
RIED. Die „Liva-Affäre“ des Linzer Bürgermeisters hat überraschende Auswirkungen bis Ried: Der Rieder Vizebürgermeister Peter Stummer (SPÖ) verkündete seinen Parteiaustritt.
In der vergangenen Woche hatte er in einem Social-Media-Posting den Rücktritt Lugers gefordert und geschrieben: „Korrupte Menschen dürfen in der Politik keinen Platz haben.“ Diese Korruption sei für die ehrlichen Funktionäre ein „Schlag ins Gesicht“.
Hausbesuche, die die Rieder SPÖ im Wahlkampf geplant hatte, wurden zunächst abgesagt. Sie werden aber wieder aufgenommen.
Als dann noch die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) das Wahlprogramm von SPÖ-Parteichef Andreas Babler in einem Brief an das Parteipräsidium stark kritisierte, reichte es ihm.
Mit einer WhatsApp-Mitteilung an die Landesparteileitung legte Stummer seine Parteimitgliedschaft nieder und nahm bei der Formulierung kein Blatt vor den Mund: „Es reicht! Ihr SPÖ-Führungskräfte tretet unsere sozialdemokratischen Werte aufgrund von Machtspielen mit Füßen. Die Menschen in diesem Land scheinen euch völlig egal zu sein.“
Den Parteiobmann Babler wolle er aber weiter unterstützen, denn dieser wolle „die Politik ehrlich und sauber machen“. Das aber scheine „vielen mächtigen Politikern aller Parteien, einschließlich der SPÖ, nicht zu gefallen“.
Am Samstag erhielt Stummer einen Anruf von Parteichef Andreas Babler. Über den Inhalt dieses „langen Gesprächs“ wollte er am Sonntag gegenüber Tips noch nichts sagen.
SPÖ Ried: „Interne Abstimmung“
Wie es in der Rieder SPÖ weitergeht, die in Stummers Entscheidung nicht eingeweiht war, steht noch nicht fest. Stummer hatte gemeint, sein Amt als Vizebürgermeister weiterführen zu wollen. Gespräche darüber werde es im Laufe der Woche geben.
Stadtrat Sebastian Forstner bestätigte gegenüber Tips, dass man sich „intern abstimmen“ werde.
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