RIED. Der Reinhalteverband Ried und Umgebung (RHV) beteiligte sich heuer erstmals am Abwassermonitoring Österreich, bei dem sämtliche Abwasserbestandteile im Hinblick auf Drogenkonsum analysiert werden. Überraschendes Ergebnis: Beim Amphetamin-Konsum belegt Ried den Österreich-Spitzenplatz.
Das Abwassermonitoring Österreich, an dem der RHV heuer erstmals teilnahm, wird von Wissenschaftlern der Uni Innsbruck durchgeführt. Dafür wurden im Mai eine Woche lang Proben entnommen.
Der bis dato „weiße Fleck“ in Österreich war aufgrund der Grenzregion im Dreiländereck Niederbayern, Tschechien und Österreich besonders interessant für das wissenschaftliche Team.
Österreich ist Teil des europaweiten Netzwerkes SCORE und untersucht in Zusammenarbeit mit der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht jährlich das Abwasser europäischer Städte auf verschiedene (illegale) Substanzen und Drogenkonsum. Diese erstmalige Abwasser-Analyse wird nun jährlich weitergeführt und dient allen Gesundheitsdiensten und öffentliche Stellen als valide Basis für die zukünftige Präventionsarbeit in der gesamten Region.
Spitzenwert bei Amphetamin, insgesamt im Durchschnitt
Bei den verbotenen Substanzen wird – wenig überraschend – am häufigsten Cannabis konsumiert: hier liegt Ried etwa im Oberösterreich-Schnitt.
Anders beim Konsum von Amphetamin: Hier liegt die Region Ried mit großem Vorsprung österreichweit auf Platz eins. Hochgerechnet von der im Abwasser nachgewiesenen „Prokopffracht“ auf den täglichen Konsum, nehmen ein Prozent der Bevölkerung regelmäßig Amphetamine oder „Speed“. Dieser Wert ist etwa doppelt so hoch wie bei den zweit- und drittplatzierten Städten Graz und Wien.
Bei Methamphetamin und MDMA liegt Ried im Mittelfeld, bei Kokain an vorletzter Stelle. Insgesamt liegt Ried damit beim Drogenkonsum im österreichischen Durchschnitt.
RHV Ried/Umgebung
Mitglieder des RHV Ried und Umgebung sind die Gemeinden Aurolzmünster, Hohenzell, Mehrnbach, Neuhofen, Ried und Tumeltsham. Der Vorstand besteht aus den sechs Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden. Obmann ist der Rieder Bürgermeister Bernhard Zwielehner.
Mit über 80.000 Einwohnerwerten zählt die Kläranlage zu den zehn größten öffentlichen Kläranlagen in Oberösterreich.
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