Land bescheinigt Bezirk und Stadt Ried eine positive Entwicklung
RIED. Der neue Landesbericht „Oberösterreich in Zahlen 2025“ bescheinigt dem Bezirk Ried eine positive Entwicklung in vielen Bereichen: Wirtschaft, Bevölkerung, Arbeitsmarkt und Infrastruktur zeigen erfreuliche Werte. Doch der Statistikbericht beleuchtet auch, wo es noch Handlungsbedarf gibt.
Ein Blick in den Bericht „Oberösterreich in Zahlen 2025“ zeigt: Der Bezirk Ried präsentiert sich als dynamische, wachsende Region mit wirtschaftlicher Stärke und hoher Lebensqualität. Sowohl in der Stadtgemeinde Ried als auch im gesamten Bezirk ist die Bevölkerung in den letzten Jahren deutlich gestiegen – um 8,3 Prozent seit 2011 im Bezirk und um ganze zehn Prozent seit 2012 in der Stadt. Für Bürgermeister Bernhard Zwielehner (ÖVP) zeigt das, „wie attraktiv und lebenswert unser Bezirk, aber vor allem unsere Stadt ist.“
Weiteres Wachstum
Auch die Prognosen bis 2050 gehen von weiterem Wachstum aus – vor allem in den urbanen Zentren. Ried sieht sich damit in einer Schlüsselrolle, um dieses Wachstum nachhaltig zu gestalten. Dass die Stadt Ried wegen ständig steigender Pflichtausgaben in den Härteausgleich gezwungen wurde und dadurch nur noch eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten hat, erwähnt der Bericht noch nicht.
Ein wesentliches Instrument für das Wachstum im Bezirk ist die Inkoba (Interkommunale Betriebsansiedlung), ein Zusammenschluss von 33 Gemeinden, der gemeinsam Wirtschaftsstandorte entwickeln und Arbeitsplätze in der Region sichern will. LAbg Günther Lengauer (ÖVP), Bürgermeister der Inkoba-Mitgliedsgemeinde Utzenaich, betont: „Die Förderung der Regionalität macht das Innviertel als Wohn- und Lebensort attraktiv. Gleichzeitig müssen wir uns den Herausforderungen stellen und Verbesserungen vorantreiben.“
Ein zentrales Thema bleibt der Wohnbau: Zahlreiche Bauprojekte in der Stadtgemeinde sind in Planung oder Umsetzung, um den steigenden Bedarf an modernem, arbeitsplatznahem Wohnraum zu decken. Die Erkenntnisse aus dem Zukunftsprozess „zukunftRied“ fließen derzeit in die Überarbeitung des Flächenwidmungsplans ein. Dabei werden nicht nur Siedlungsstruktur und Wirtschaft, sondern auch Ökologie, Kulturgüter und Infrastruktur berücksichtigt. Noch im Herbst soll die Bevölkerung in den Entwurfsprozess eingebunden werden.
Starker Wirtschaftsstandort
Der Wirtschaftsstandort Ried zeigt sich stark. Die Kommunalsteuer liegt über dem Landesdurchschnitt, was auf eine gesunde Unternehmensstruktur hinweist. Erfreulich: Das durchschnittliche Einkommen im Bezirk liegt mit 26.977 Euro höher als in den Großstädten Linz und Wels – trotz leichtem Rückstand zum OÖ-Schnitt.
Auch die Mobilität spricht für Ried: Mit 825 Pkw pro 1.000 Einwohner zählt der Bezirk zu den mobilsten in Oberösterreich. Der Ausbau des Radwegenetzes sowie eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs – etwa durch die Sanierung des Bahnhofs – sollen neue umweltfreundliche Alternativen schaffen.
Die Arbeitslosenquote liegt mit aktuell 4,0 Prozent unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Mit Projekten wie der „Rieder Initiative für Arbeit“ (Rifa) unterstützt die Stadt gezielt benachteiligte Gruppen beim (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben. Über 220 Personen konnten seit Bestehen erfolgreich begleitet werden. „Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Jede und jeder soll die Chance auf einen Neustart haben – unabhängig vom Alter, der Herkunft oder dem bisherigen Lebenslauf“, so Zwielehner.
Aufmerksamkeit fordern auch gesellschaftliche Themen. Die Integration von Menschen mit ausländischer Herkunft bleibt ein wichtiges Feld. Zwar liegt der Ausländeranteil mit 17,8 Prozent unter dem Landesschnitt, dennoch braucht es gezielte Maßnahmen: Sprachförderung, Bildung und kulturelle Teilhabe. Ein Baustein dafür ist der „interreligiöse Dialog“, der im Stadtentwicklungsprozess verankert ist.
Kultur und Zusammenleben
Neben Wirtschaft und Soziales spielt in Ried auch die Kultur eine zentrale Rolle. Vizebürgermeister LAbg Thomas Dim (FPÖ) hebt besonders die kulturelle Vielfalt hervor: „Von hochkarätigen Konzerten bis hin zur Kleinkunst werden in Ried musikalische und künstlerische Leckerbissen serviert.“ Veranstaltungen wie der „inn4tler Sommer“ mit über 50 Terminen oder wechselnde Ausstellungen im Volkskundehaus machen Ried auch überregional attraktiv. „Was unser Kulturleben stark macht, ist das große Engagement unserer Vereine. Dieser ehrenamtliche Einsatz prägt das Gemeinschaftsgefühl in der Stadt“, so Dim.
Auch Vizebürgermeister Peter Stummer (SPÖ) blickt zuversichtlich auf die Entwicklung der Stadt, mahnt aber zur Geschlossenheit: „Eine zukunftsfähige Stadt braucht mehr als wirtschaftliche Kennzahlen: Sie braucht Räume für junge Menschen, attraktive Freizeitangebote und einen öffentlichen Raum, der Begegnung ermöglicht. An den Herausforderungen der Zukunft müssen wir geschlossen und einheitlich arbeiten – nur so bleibt Ried lebenswert für alle Generationen.“
Trotz Herausforderungen – wie etwa der Leerstandsthematik oder angespannter Budgetsituation – ist für Bürgermeister Zwielehner klar: „Gerade jetzt sind Zusammenhalt und Engagement gefragt. Unsere Stadt lebt von den Menschen, die sie mittragen – in Vereinen, im Ehrenamt, in der Nachbarschaft. Diese Kraft ist es, die Ried stark macht.“
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