Diskussion über Lebensmittelpreise bei Konferenz der bäuerlichen Funktionäre in Ried
RIED. Bei der Bezirkskonferenz der bäuerlichen Funktionäre in Ried wurde nicht nur der starke Zusammenhalt innerhalb der bäuerlichen Gemeinschaft betont, sondern auch über die Lebensmittelpreise diskutiert. Landwirte würden hierbei mit dem Rücken zur Wand stehen.
Bauernbund-Bezirksobmann Christoph Schneiderbauer und Bezirksbäuerin Monika Rendl begrüßten zahlreiche bäuerliche Funktionäre in der Bauernmarkthalle Ried. Neben Schneiderbauer und Rendl informierten auch Mathias Schrattenecker, Bezirksobmann der Jungbauernschaft, Landwirtschaftskammerrat Michael Treiblmeier und Nationalrat Manfred Hofinger über aktuelle Themen aus Landwirtschaft, Interessensvertretung und Politik.
Schneiderbauer und Rendl zogen Bilanz über das vergangene Jahr und würdigten die engagierte Arbeit der Ortsgruppen. Sie betonten die erfolgreiche Umsetzung zahlreicher Aktivitäten und den starken Zusammenhalt.
Inflation und Lebensmittelpreise
In der anschließenden Diskussion stand die öffentliche Wahrnehmung der Lebensmittelpreise im Mittelpunkt. Kritisiert wurde, dass Bauern oft zu Unrecht für die hohe Inflation verantwortlich gemacht werden. Laut den Ausführungen fließen nur rund zwölf Prozent der Haushaltseinkommen in Lebensmittel, während Wohnen und Energie einen deutlich größeren Anteil ausmachen.
Hohe Produktionskosten und strengere Standards setzen die heimische Landwirtschaft zusätzlich unter Druck: Die Bauern würden in der Debatte um zu hohe Lebensmittelpreise „mit dem Rücken zur Wand“ stehen.
Bewusster Umgang mit Lebensmitteln
Einsparungspotenzial bei den Lebenshaltungskosten sieht Hofinger im sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln: „In Österreich landen pro Haushalt und Jahr Lebensmittel im Wert von rund 800 Euro in der Bio- beziehungsweise Abfalltonne.“
Er sprach außerdem die EU-Entwaldungsverordnung an, die neu bewertet werden soll. Sie könne nur mit einer Ausnahme für Länder mit steigender Waldfläche akzeptiert werden. „Die Waldfläche in Österreich hat sich seit 1961 um 330.000 Hektar ausgeweitet und bedeckt inzwischen 48 Prozent unseres Landes.“
Bedeutung der bäuerlichen Arbeit
Zum Abschluss hob Schneiderbauer die Bedeutung der bäuerlichen Arbeit hervor: „Mit der Kampagne ‚Wir sind gerne Bäuerin und Bauer‘ lenken wir den Blick auf unsere vielfältige und abwechslungsreiche Tätigkeit. Viele unserer Bäuerinnen und Bauern sind hervorragend ausgebildet und setzen ihr Wissen mit Leidenschaft am Hof um.“
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