Wildschweine ackern Wiesen um - nur intensive Bejagung hilft
BEZIRK ROHRBACH. Nur wenn Jäger und Bauern zusammenarbeiten, könne man der Wildschwein-Problematik Herr werden. Davon ist Bezirksbauernkammer-Obmann LAbg. Georg Ecker überzeugt, der deshalb die neu gestartete Informationskampagne des Landes begrüßt. Denn das Schwarzwild richtet enorme Schäden an.
Wildschweine bereiten vor allem den Landwirten entlang der tschechischen Grenze und im Donautal Probleme. „Sie kommen aus dem geschützten Bereich von Waldflächen heraus auf die Wiesen und Äcker und graben diese um. Auch auf Silomaisflächen richten sie massive Schäden an, der Mais kann teilweise nicht mehr geerntet werden“, kennt Rohrbachs BBK-Chef Georg Ecker (VP) die Probleme. Seine Forderung: „Alle Wildschweine, die Jäger erwischen, müssen sie auch abschießen.“ Auch die Bache dürfe man nicht schonen, weil vor allem von Tschechien viele Jungtiere nachkommen. „Aus Sicht der Landwirtschaft müssen wir den Bestand so dezimieren, dass die Schäden nicht überhand nehmen“, sagt Ecker.
Wirksame Bejagung erfordert besondere Strategien
Dass allerdings die Schwarzwild-Bejagung nicht einfach ist, weiß Landesjägermeister Sepp Brandmayr, der gemeinsam mit Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (VP) und LWK-Präsident Franz Reisecker einen Leitfaden zur Schwarzwildausbreitung unterschrieben hat. Wildschweine sind äußerst anpassungsfähig und intelligent, „die Bejagung kann nur großflächig, also revierübergreifend erfolgen.“ Durch hohen Jagddruck im Feld und Jagdruhe im Wald soll das Schwarzwild gelenkt werden, in schwarzwildfreien Gebieten dürfe es keine Kirrung (Lockfütterung) geben.
“Wichtig ist es, mit der Bejagungs-Intensität niemals nachzulassen“, ergänzt LWK-Präsident Reisecker. Die Landwirtschaft kann die Bejagung unterstützen und etwa keinen Mais an Waldrändern anbauen oder Schutzzäune anlegen.
Die Broschüre „Schwarzwildausbreitung in Oberösterreich - Strategien zur Schadensminderung“ steht auf der Homepage des OÖ. Landesjagdverbandes, des Landes OÖ und der Landwirtschaftskammer OÖ zum Download bereit.
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