Schulen im Bezirk Rohrbach laufen im Corona-Modus rund
BEZIRK ROHRBACH. Schüler im ganzen Land büffeln in diesen ungewöhnlichen Tagen nicht in den Schulen, sondern zuhause weiter. Dass das so gut funktioniert, ist der Technologie, engagierten Lehrern und Eltern gleichermaßen geschuldet.
Vorbildhaft zeigt sich die BBS Rohrbach: Dort geht der Unterricht online ganz normal weiter, und zwar in jedem einzelnen Gegenstand. „Ich bin begeistert, wie gut organisiert das ist. Meine Tochter Laura ist genau durchgetaktet. Von halb zwölf bis zwölf ist Mittagspause, da muss das Essen auf dem Tisch stehen. Sogar Kochen findet statt. Sie bekommt Arbeitsaufträge, muss einzelne Arbeitsschritte auf Fotos dokumentieren und diese dann schicken“, sagt Mutter Angelika Hanner. Die Schule arbeitet mit der App „Teams“ und ist bestens gerüstet für alles, was noch kommen mag.
Alles geregelt am Gym
Am Rohrbacher Gymnasium funktioniert der Unterricht über die Online-Plattformen ebenfalls sehr gut. „Unsere Schüler haben alle ihre eigene Schul-E-Mailadressen und bereits ab der ersten Klasse Informatik-Unterricht. Sie kennen sich deshalb damit aus“, sagt Direktor Nikolaus Stelzer. Für jede Klasse und jedes Unterrichtsfach gibt es eigene Online-Lerngruppen.
Turnen mal ganz anders
Wie die HTL Neufelden die Situation meistert, schildert Leon Gaisbauer: „Alles, was wir zum Lernen brauchen, bekommen wir per E-Mail oder über den Zugriff auf das Schullaufwerk. In den wichtigeren Fächern wie Mathematik haben wir sogar Online-Konferenzen, bei denen wir neuen Stoff mit den Lehrern machen. Das ist sehr hilfreich, weil man nachfragen kann wenn man etwas nicht versteht. Sogar in Turnen haben wir einen Plan bekommen, in dem wir eintragen müssen, wie viel wir uns an dem jeweiligen Tagen bewegt haben. Unsere Lehrer nehmen die Situation sehr ernst und wir lernen eigentlich genau dasselbe durch die Meetings, als seien wir in den Klassenräumen.“
Turbulenzen im Maturajahr
Ungewissheit herrschte bisher bei den Maturanten, wie sein Bruder Simon Gaisbauer, Maturant am Gymnasium Rohrbach, erzählt: „Uns wurde gesagt, dass die Präsentationen unserer vorwissenschaftlichen Arbeiten noch stattfinden sollten. Nachdem ich mich intensiv darauf vorbereitet hatte, wurde diese am Tag davor doch abgesagt. Jetzt muss ich mich nur mehr um meine maturarelevanten Fächer kümmern. Täglich findet ein Mathematik-Livestream für alle Maturanten Österreichs statt, dieser hilft sehr und ersetzt den Unterricht. Hoffentlich hilft dieser äußerst gut funktionierende Onlineunterricht in Zukunft, die Bildung zu digitalisieren.“
Wie Bildungsminister Heinz Faßmann am Montag Vormittag verkündete, müssen die vorwissenschaftlichen Arbeiten nicht mehr präsentiert werden. Beurteilt wird die schriftliche Arbeit. Im Fall, dass diese negativ beurteilt werden sollte, kann der Schüler aber die Präsentation der VWA einfordern. Nach momentanem Stand der Dinge ist der Start der Zentralmatura für die Woche ab 18. Mai geplant.
Analog und digital gemischt
In den Neuen Mittelschulen gibt es verschiedene Herangehensweisen: „Bei uns an der NMS Helfenberg wurden Lernpakete für die verschiedenen Fächer ausgegeben, die wir bis auf Weiteres abarbeiten sollen. Ich teile mir das zu Hause jetzt auf“, sagt Jonas Madlmayr, der die dritte Klasse besucht.
Die NMS Haslach hat in den höheren Klassen ebenfalls auf Unterricht via digitale Plattform umgestellt, erklärt Direktor Wolfgang Peherstorfer.
Und auch in der NMS St. Martin läuft es: Schon seit Schulanfang arbeitet man dort mit einer Online-Plattform, der Umstieg fiel also jetzt entsprechend leicht, wie Lehrerin Susanna Gahleitner berichtet: „Alle Beteiligten sind höchst motiviert und zuverlässig, damit der Schulbetrieb aufrecht erhalten bleibt.“
Spagat für Eltern
Vor allem bei den Volksschülern sind auch die Eltern sehr gefordert. Die Arbeitspläne, die vorerst einmal bis Ostern ausgegeben wurden, müssen gemeinsam mit den Kindern erarbeitet werden, da viele von ihnen bei der Einteilung oder der Erarbeitung der Aufgaben noch Hilfe brauchen. Das zwischen Homeoffice und Haushalt einzubauen, bedeutet für so manche Eltern eine zusätzliche Herausforderung.
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