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Gehaltspaket beschlossen: "Pflegekräfte haben sich diese Wertschätzung verdient"

Martina Gahleitner, 10.07.2015 10:00

ROHRBACH-BERG. Vor zwei Tagen wurde das Gehaltspaket für Pflegekräfte im Landtag beschlossen, auf das sich Land OÖ, Städte und Gemeinden und die Gewerkschaften geeinigt haben. Mit den Tips sprach Hermann Linkeseder, Betriebsratsvorsitzender im LKH Rohrbach über das Ergebnis.

Für Mitarbeiter in der Pflege wurde ein Gehaltspaket beschlossen. Foto: gespag
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Tips: Die Erwartungshaltung war nach dem Gehaltsabschluss für die Ärzte sehr hoch. Wie zufrieden sind Sie jetzt mit dem Ergebnis?

Linkeseder: Es war nicht mehr drinnen. Aber wir können grundsätzlich zufrieden sein: Wir haben eine Lohnerhöhung von durchschnittlich sieben bis elf Prozent ausverhandelt – das spürt man wirklich im Geldtascherl.

Ist damit das gesteckte Ziel der Verhandlungen erreicht?

Ja, wir wollten eine spürbare Gehaltserhöhung und marktkonforme Gehälter. Denn österreichweit gesehen waren wir beim Gehalt für Pflegekräfte das Schlusslicht. Seit den 70er Jahren hat es keine Gehaltserhöhung in diesem Ausmaß mehr gegeben – eine Anpassung war also dringend notwendig.

Die Forderung nach einer Gehaltserhöhung war nicht zuletzt auch wegen den stetig steigenden Anforderungen in diesem Beruf gerechtfertigt.

Das stimmt. Pflegekräfte müssen immer mehr ärztliche Tätigkeiten übernehmen und tragen dafür auch die Durchführungsverantwortung. Sie haben sich diese Wertschätzung in Form eines höheren Gehalts wirklich verdient. Dafür haben wir uns in den letzten eineinhalb Jahren besonders intensiv eingesetzt.

Mehr Geld gibt es stufenweise ab Juli 2015 bis 2019.

Dieser lange Zeitraum ist der einzige Wermutstropfen an dem Ergebnis, denn wer gleich hilft, hilft doppelt.

Wie viele Pflegekräfte profitieren im Rohrbacher Spital von der Neuregelung?

Insgesamt rund 300 Mitarbeiter. Da geht es aber nicht nur um jene in der Pflege, sondern auch um medizinisch-technische Dienste, wie Physiotherapeuten, Radiologie-Technologen oder Diätassistenten.

Information:

Das Gehaltspaket bringt eine monatliche Brutto-Erhöhung von 250 Euro für diplomierte Pflegekräfte und für die medizinisch-technischen Dienste; die Gehälter in der Pflegehilfe steigen um 150 Euro; Mitarbeiter in der Altenbetreuung erhalten um 50 Euro mehr (alle Beträge gelten für Vollzeit-Beschäftigung). Ausverhandelt wurde zudem eine sechste Urlaubswoche ab dem 43. Lebensjahr nach 15 Jahren in der Pflege ab 2018.


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