Weltfrauentag: Im Bezirk Rohrbach leben die wenigsten Frauen, in Wien die meisten
BEZIRK ROHRBACH. Nirgendwo leben prozentuell gesehen so viele Männer wie in der Region zwischen Donau und Böhmerwald: Der Frauenanteil ist mit 49,3 Prozent hier der niedrigste der Alpenrepublik.
Im Bezirk Rohrbach lebten Anfang des vergangenen Jahres 57.131 Personen - 49,3 Prozent davon sind Frauen. Das ist laut Zahlen der Statistik Austria bundesweit gesehen der niedrigste Frauenanteil einer Region. Knapp davor liegt der Bezirk Freistadt, wo der Frauenanteil mit 49,5 Prozent nur geringfügig höher ist. Die meisten Frauen In Österreich leben mit 51,5 Prozent in Wien, der Österreich-Durchschnitt beträgt 50,9 Prozent. Warum ist das so?
Geburtenrate und Lebenserwartung
Eine von vielen Erklärungen dazu hat Isabella Buber-Ennser von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW): „Langfristigen Beobachtungen zufolge werden mehr Buben als Mädchen geboren, zudem ist die Lebenserwartung bei Frauen im Durchschnitt fünf Jahre höher als bei Männern.“ Buber-Ennser gab schon 2015 zu bedenken, dass die Geburtenrate im Bezirk Rohrbach sehr hoch ist und deshalb die Männer in der Überzahl sind.
Stadt hat bessere Erwerbsmöglichkeiten
Zu einer spannenden Analyse kommt das Internetportal „Die Substanz“: Hier geht man davon aus, dass es Frauen vom Land eher in urbane Räume zieht. „Bezirke mit niedrigen Frauenanteilen sind durchwegs ländlich“, heißt es dazu. Eine Erklärung dazu lieferte auch Wissenschaftlerin Buber-Ennser: „Generell sind die Erwerbsmöglichkeiten für Frauen in der Stadt besser als am Land, das kann dazu führen das mehr Frauen dort leben“, meint sie. Nähere Auskünfte kann sie aber keine geben. Zudem gebe es keine signifikante Auffälligkeit, die den Bezirk deswegen auszeichnet.
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