100 Tage Kinder-Reha "kokon": Positive Rückmeldungen, aber "Zuweisungen laufen schleppend"
ROHRBACH-BERG. Vor rund 100 Tagen öffnete die Kinder- und Jugendreha „kokon“ in Rohrbach-Berg ihre Türen. Seither waren 52 junge Menschen in Behandlung. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv, „aber die Zuweisungen laufen noch eher schleppend“, so der kaufmännische Direktor Peter Pröll.
„Wir wünschen uns ganz klar mehr Zuweisungen. Wir setzen auf intensive Aufklärungsarbeit und haben deshalb eine eigene Service-Nummer zu Fragen rund um die Kinder- und Jugendreha eingerichtet. Unter der Telefonnummer 07289/94145-600 stehen wir von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr Rede und Antwort. Momentan sind wir in der Lage, alle bewilligten Patienten aufzunehmen.“
Sozialversicherungsträger entscheidet über Anträge
Die Antragsstellung für eine Reha erfolgt über einen Zuweiser – das kann etwa der Hausarzt oder das Krankenhaus sein. Die zuständige Sozialversicherungsanstalt entscheidet ob und in welchem Rehazentrum der Aufenthalt bewilligt wird. Kokon empfiehlt den Zuweisern unbedingt, die Wunschanstalt am Antragsformular zu vermerken.
Verstärkt in Anspruch genommen wurde das Angebot bisher von Eltern mit Kindern mit angeborenen Fehlbildungen wie beispielsweise eine Zerebralparese nach einer Frühgeburt, die sich anhand von Störungen des Nervensystems und der Motorik äußert. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt je nach Beschwerdebild bei drei bis fünf Wochen.
Alles an einem Ort
„Als besonders hilfreich erleben die Angehörigen die Tatsache, dass bei uns alle relevanten Experten an einem Ort vereint sind. Genau dieses Zusammenspiel unserer Teams ermöglicht eine ganzheitliche, individuell abgestimmte Begleitung und das spüren die Familien. Auch die Hilfsmittelversorgung während des Aufenthaltes wird besonders geschätzt“, gibt Pflegedirektorin Elisabeth Radon Einblicke in die Rückmeldungen.
Behandlungsschwerpunkte ausbauen
„Mit Beginn nächsten Jahres möchten wir folgende Behandlungsschwerpunkte weiter forcieren: cystische Fibrose (vererbbare Stoffwechselstörung), Reha nach Verbrennungen und bei juveniler Skoliose (seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule) sowie die Begleitung bei Ernährungssonden-Entwöhnung“, blickt die Ärztliche Direktorin Evelyn Lechner in die Zukunft.
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