Mühlviertler führte sieben Transportfirmen in die Pleite - in Deutschland geschnappt
BEZIRK ROHRBACH. Sieben Transportfirmen soll ein mutmaßlicher Betrüger aus dem Bezirk Rohrbach in die Insolvenz geführt haben, der Gesamtschaden dürfte über eine Million Euro betragen. Nachdem sich der Beschuldigte im Vorjahr nach Deutschland abgesetzt hatte, wurde er jetzt bei einer Verkehrskontrolle geschnappt.
Polizisten aus dem Bezirk Rohrbach führten umfangreiche Erhebungen durch und konnte gegen den 53-Jährigen einen Europäischen Haftbefehl erwirken. Dank diesem gelang jetzt die Festnahme: Am 15. Mai wurde der Mühlviertler in Baden-Württemberg bei einer Verkehrskontrolle festgenommen und in die Justizanstalt Schwäbisch Hall zur Auslieferungshaft eingeliefert. Gut eine Woche später erfolgte die Auslieferung nach Österreich und die Überstellung in die Justizanstalt Linz.
Grob fahrlässiges Handeln
Laut Polizeibericht vom August des Vorjahres soll der Mann von Oktober 2011 bis Mai 2019 insgesamt sieben Transportfirmen vorsätzlich bzw. zum Teil grob fahrlässig in die Insolvenz geführt haben. Er gründete nach und nach die Firmen auf seinen Namen und nach der ersten Insolvenz im Jahr 2011 auf die Namen von Familien- und Firmenangehörige bzw. auch Mitarbeiter. Die Firmenleitung lag ausschließlich bei ihm. Alle Firmen wurden innerhalb kurzer Zeit (von fünf Monaten bis zwei Jahren) insolvent. Als bei einer Überprüfung durch die Finanzpolizei der Verdacht auf ein Scheinunternehmen auftauchte, wurden einer Firma die Bewilligungen verweigert. Zur Verschleierung des Sachverhaltes erfolgte die Anmeldung der Firmen in drei verschiedenen Bezirken.
Geld verspielt
Der Hauptbeschuldigte sowie ein Sohn sollen Firmengelder in größerem Umfang in Casinos in Tschechien und Deutschland verspielt haben. Wie die Polizei informiert, sollen die Buchhaltung, sowie die gesamte Finanzgebarung bei den Firmen sehr mangelhaft gewesen sein. Die Löhne wurden meist bar und in mehreren Teilbeträgen an die Arbeiter ausbezahlt. Die Zustellverträge wurden auf die Folgefirma abgeändert und die Zusteller wurden von der neuen Firma übernommen. Der 53-Jährige ist verdächtig, der Sozialversicherung Beiträge im sechsstelligen Bereich vorenthalten zu haben. Dazu kommen noch Finanzschulden und Leistungen vom Insolvenzausgleichsfond, sowie die Gläubigerforderungen.
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