Der Fastfood-Troll: Romanheld Gerhard Grinninger wird selbst zum Schriftsteller

Der Hansinger Autor Christian Hartl lässt seinen Protagonisten, den man als gewieften Inspektor auf Mörderjagd kennt, selbst ran. Der Kriminalist versucht sich als Hobbyschriftsteller und hat nun sein erstes Buch veröffentlicht – auch um es dem Autor karrieretechnisch heimzuzahlen: „Weil ich berufsbedingt das Genre Provinzkrimi hasse, schreibe ich unterhaltsam-schräge Kurzgeschichten mit viel Lokalkolorit. Sie bewegen sich am schmalen Grat zwischen Humor, bitterböser Satire und Drama. Da kann sich dieser Hartl ein Scheiberl abschneiden“, sagt er.

Vom harten Leben im Mühlviertel

„Der Fastfood-Troll“ nennt sich das Werk, das als E-Book erschienen ist und skurrile Novellen aus dem Mühlviertel, passend zur Adventzeit, umfasst: Ein Pfarrer macht sich dabei Gedanken über eine App Gottes, um für seine Schäfchen in der Corona-Krise immer erreichbar zu sein; ein ehemaliger Sexheftl-Redakteur und Verschwörungsmythisierer wird plötzlich zum politischen Aktivisten; ein ehemaliger Sternekoch klärt auf, warum die Erfindung von Austern, Sekt und Gammelfisch die Rache der Ausgebeuteten ist; ein hochangesehener Politiker wird zum wehrlosen Opfer eines skrupellosen Cybermobbers.

Die im Buch vorkommenden Personen sind frei erfunden und doch hart an der Realität. Ihre Geschichten beschreiben das Leben im Mühlviertel. Mal kürzer, mal länger. Mal blutrünstig, mal getragen von diffusen Bedrohungen oder langjährigen Ritualen. Gerhard Grinninger wählt dabei oft eine derbe Sprache und spart nicht mit der notwendigen Portion an Ironie, Zuspitzung und Bodenständigkeit, um brandaktuelle und auch kritische Themen unterhaltsam zu erzählen.

„Der Fastfood-Troll“ (90 Seiten) ist als E-Book erschienen und auf Buchhandels-Portalen erhältlich (2,99 je Download)