"De Pictura": Reinhold Rebhandl stellt im Haslacher Gwölb aus
HASLACH. Reinhold Rebhandl stellt ab 27. Mai in der „Galerie im Gwölb“ aus. Titel der Ausstellung: „De Pictura“
Reinhold Rebhandl nimmt im Titel Bezug auf jene Schrift Leon Battista Albertis, mit der dieser die „Malerei“ als eigenständige Kunstgattung etablierte und ihr statt der Zuordnung zum Handwerk einen Nimbus des Außergewöhnlichen im Wettstreit mit anderen, bereits anerkannten Künsten sicherte. Rebhandl wühlt im Kontext der Kunstgeschichte, dekonstruiert alte Meister, spielt mit der Moderne, stellt Bekanntes in Frage und schafft Neues, indem er sich wesentlichen Aspekten malerischer Gestaltung mit Ironie und Feinsinn nähert. Malerei, heute und jetzt, kann auf die zentrale Perspektive der Frührenaissance verzichten, schafft anders Raum, verliert den Gegenstand, ist offen für Ironie, das Spiel mit dem „Faktischen“ und die Unschärfe des Geometrischen. Sie erzählt Geschichten, betrachtet sich selbst, findet die verlorene Form, fragt nach dem Weg und verändert gleichzeitig den Kontext zur Wirklichkeit und zum Medium Malerei sowie zur Geschichte der Kunst. Malerei kann heute vieles sein, ein gestisch übermaltes Magazinfoto, die Verwertung von Farbresten, eine unscharfe Geometrie, der unterbrochene Grundiervorgang, die Wiederholung, der persönliche Freiraum, der Weg zur Meditation, alles oder nichts, soweit das Auge reicht.
Eine narrative Botschaft
Kunstwerke werden reproduziert und vornehmlich in dieser auch in der Größe adaptierten Form betrachtet. Die Hintergründe bleiben im „Dunklen“, sind wenig einprägsam, variieren bedingt durch den Druck in den Farben. Zentral bleiben abseits der ungegenständlichen Malerei das dargestellte Motiv und dessen narrative Botschaft im Gedächtnis. Die Ausschnitte der Hintergründe bilden in den vorliegenden Arbeiten den Ausgangspunkt der kunsthistorischen Analyse, der spielerischen Betrachtung des Farbkanons und des Versuchs des Nachmischens der Hintergrundtöne – Ölmalerei im 4-Farben-Druck und dann zum Beispiel Gouache. Neue Farbtöne werden eingeführt und intuitiv kombiniert, die Gestik des Spontanen verbindet sich mit der analytischen Betrachtung und fügt dem Ausgangswerk eine neue künstlerische Realität hinzu, in einem Fall auch ein Bilderrätsel mit Gesichtern.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden