Ein kleiner Einblick in ein großes Lebenswerk
AIGEN-SCHLÄGL. Wer dieser Tage ins Altenheim Aigen-Schlägl kommt, kann einige Werke von Edda Seidl-Reiter bestaunen. Die Julbacher Kunstschaffende stellt dort bis 22. Juli aus - gut 20 Jahre, nachdem sie dem Heim einen Kreuzweg und ein Altarbild für die Kapelle geschenkt hat.
Bei der Vernissage erinnerte SHV-Obfrau Wilbirg Mitterlehner an dieses Geschenk: „Mit dieser Ausstellung möchten wir den Großmut und auch das internationale Schaffen von Edda Seidl-Reiter würdigen. Sie ist mit Sicherheit die berühmteste und bekannteste Künstlerin des Bezirkes“, betonte Mitterlehner und verwies damit auf das Wirken der Malerin und Textilkünstlerin, die auch in vielen anderen Bereichen tätig war. Zahlreiche Ausstellungen sowie Preise und Auszeichnungen zeugen von ihrem Schaffen und ihrem Erfolg.
Landeskultur-Direktorin Margot Nazzal lobte: „Edda Seidl-Reiter hat sich den unterschiedlichsten Facetten der Kunst verschrieben und ist eine bedeutende Stimme in der österreichischen und internationalen Kunstszene.“ Ihre Arbeiten zeigen „den Willen zum Experimentieren und lassen Traditionen hinter sich.“
Zöpfe und gedrehte Fäden
Geprägt sind die ausgestellten Bilder von Zöpfen, Knoten, gedrehten Fäden, spiralhaften Formen. Damit schafft die Julbacherin, die sich stets für die Gleichstellung der Frau in der Kunst eingesetzt hat, Verbindungen und Verknüpfungen. „Kunst ist das Elixier, um lebendig zu bleiben“, meinte Edda Seidl-Reiter einmal. Und mit ihren 82 Jahren ist sie das nach wie vor. Kunst, Kultur und Textiles seien ihr immer ein Bedürfnis gewesen, meinte sie bei der Eröffnungsfeier. Zudem hat sich die gebürtige Wienerin auch intensiv mit der Mühlviertler Sprache auseinander gesetzt und den Juiwegga Duden verfasst. Ob es hier eine dritte Ausgabe geben wird, ließ sie allerdings noch offen.
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