
ROHRBACH-BERG. Als Abschluss und Krönung des länderübergreifenden Erasmus+-Projektes am Gymnasium Rohrbach zur gemeinsamen Geschichte wird im Centro die Kinderoper Brundibar aufgeführt. Von dem Begriff der Oper darf man sich dabei nicht abschrecken lassen, ebenso wenig ist das Stück nur für Kinder gedacht.
Der Initiator und Projektverantwortliche Reinhold Neubauer, Lehrer am BG/BRG Rohrbach, sieht sich mit einigen Fragen und Hemmschwellen konfrontiert, die von einem Besuch abhalten könnten. Im Tips-Gespräch klärt er auf.
Tips: Brundibar wird als „Kinderoper“ beworben. Was kann man sich darunter vorstellen?
Neubauer: Man darf sich von dem traditionellen Begriff Oper nicht abschrecken lassen. Es sind sicher keine bleibenden Gehör- und Gemütsschädigungen zu erwarten. Das Stück wird großteils von Kindern aufgeführt - man darf also auch keine schweren Arien erwarten. Die Musik ist leicht verständlich und wahrnehmbar, aber dennoch von großem musikalischen Niveau. Und die Aufführung dauert auch nur knapp 60 Minuten.
Ist die Aufführung auch für Erwachsene interessant?
Auf jeden Fall. Brundibar bringt die Vergangenheit ans Licht, um die Gegenwart besser zu verstehen. Geschrieben wurde es bereits 1932, also vor der NS-Zeit in Tschechien. Hans Krasa hat sich den Klavierauszug ins Ghetto Theresienstadt schmuggeln lassen, um den dort lebenden Kindern etwas Gutes zu tun. Der erwachsene Zuhörende sieht hinter dem lärmenden Leierkastenspieler Brundibar die Propaganda der Faschisten, was mit Putin höchst aktuell ist. Es zeigt, wie man Fremdbildern, Lügen und Propaganda begegnen kann. Das Stück ist zum Symbol für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus geworden
Ist das Thema dann nicht zu schwierig für Kinder?
Kinder sehen die einfache Botschaft, dass das Gute gegen das Böse gewinnt, wenn alle zusammenhalten. Gemeinsam mit dem Hund, der listigen Katze und dem Spatz, der für Freiheit steht, verjagen die Kinder den Grobian Brundibar. Ab acht Jahren ist das Stück bedenkenlos.
Wer wirkt auf der Bühne mit?
Etwa 30 Schüler von 12 bis 17 Jahren aus dem Rohrbacher Gymnasium, fünf Sängerinnen aus dem akademischen Gymnasium Salzburg mit Lehrerin Elisabeth Watzl und ein 15-köpfiges Ensemble des NordwaldKammerorchesters unter Leitung von Thomas Eckerstorfer. Regie führt Rainer Vierlinger. Im Foyer ist außerdem eine Ausstellung zum Dreiländer-Projekt zu sehen.
Samstag, 15. April, 19.30 Uhr
Sonntag, 16. April, 17 Uhr
Centro Rohrbach
Vorverkauf: 18 Euro, Reservierungen sind per Mail an brundibar@brgrohrbach.at mit Angabe des Tages und der Personenzahl möglich (bezahlt wird an der Abendkasse zum Vorverkaufspreis);
Abendkasse: 23 Euro; Kinder und Jugendliche: 5 Euro