Am Schwemmkanal im Böhmerwald schwimmen wieder die Scheiter

Die Entstehung des Schwemmkanals geht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Damals war Brennholz im enorm gewachsenen Wien ein knappes Gut. 1774 legte der Forstingenieur Josef Rosenauer seinem Auftraggeber Fürst Schwarzenberg einen genialen Plan vor: Er wollte die Holzressourcen aus dem Böhmerwald auf dem Wasserweg bis in die Reichshauptstadt befördern. Fortschrittliches bautechnisches Wissen machte es möglich, die kontinentale Wasserscheide zwischen Donau und Moldau zu überwinden. Während der Goldenen Zeit der Schwemme wurden acht Millionen Raummeter Holz gedriftet.

Über ein Jahrhundert lang war der Schwarzenbergische Schwemmkanal die pulsierende Hauptschlagader der Region im Dreiländereck, bis im Jahr 1892 die letzte Schwemme stattgefunden hat. Heute hält der Verein „Schwarzenbergischer Schwemmkanal – Erhaltung des Kulturerbes“ dieses Stück Geschichte lebendig.

Erlebnistag zum Auftakt

Die heurige Schwemmsaison startet am 25. Mai an der Schrollenbachschleuse in Oberhaag bei Aigen-Schlägl mit einem Erlebnistag. Jeweils um 10 und 13 Uhr gibt es eine Schauschwemme mit Kanalvermessung; Holztransport mit dem Pferd wird ebenfalls gezeigt. Um 15 Uhr startet die Kinder-Schauschwemme mit Badeenten-Rennen. Für Verpflegung ist gesorgt.