Turbulente Musikkomödie in der Kulturfabrik bringt Neapel nach Helfenberg
HELFENBERG. Auf der Suche nach hochkarätigem Theatergenuss wird man jedes Jahr aufs Neue in der Helfenberger Kulturfabrik fündig. Die diesjährige Produktion „Die stumme Serenade“ macht da keine Ausnahme.
Was eine stumme Serenade – das eigentlich den Sternen und Glühwürmchen gewidmete gedankliche Ständchen von Schneider Andrea Coclé – alles auslösen kann: In Neapel war es nicht weniger als eine Staatskrise, von der die beinahe in Vergessenheit geratene Musikkomödie von Erich Wolfgang Korngold erzählt. Unterhaltsam, erfrischend, voller Humor und gespickt mit mehr oder weniger subtilen Anspielungen auf die heutige Zeit, dreht sich das Stück um Intrigen, Machtspiele, um eine ungewollte Regierungsspitze, Journalisten, die sich ihre Wahrheit selbst zurechtbiegen, um revolutionäres Treiben und natürlich um die Liebe.
Unter Regisseur Rainer Vierlinger, ein gebürtiger Haslacher, sorgt die Schauspiel-Truppe für turbulenten Spaß auf der Bühne. Dazu die schwungvolle Musik des Johann Strauß Ensemble Linz unter der musikalischen Gesamtleitung von Vinzenz Praxmarer, das über den Köpfen der Zuschauenden auf den seitlichen Emporen die Instrumente erklingen lässt.
Überhaupt verdient das Bühnenkonzept einen Extra-Applaus: Clemens Andel hat es geschafft, auf der kleinen Bühne in der Kulturfabrik die zehn Musiker – mitsamt zwei Flügeln und zwei Schlagwerken – zu platzieren und den Darstellenden dennoch ausreichend Spielraum zu lassen. Dank ausgeklügelter Technik und der richtigen Beleuchtung wird dieser mal zum Modesalon, mal zum Ministerbüro oder Gerichtssaal, mal zum Gefängnis.
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