Zehn Frauen halten mit spitzer Zunge dem Publikum einen Spiegel vor

Hinter jeder Theaterszene stehen eigene Erfahrungen und eigene Betroffenheiten. Die Geschichten wurden selbst erlebt, gehört, gelesen, gesehen. Ihr Programm „Zruck und fiari schaun“, das die Weltweiber in Rohrbach zeigen, erzählt etwa von Versicherungspartnern, die sich als perfekte Lover verkaufen; von älter werdenden Müttern, die sich nicht von ihren erwachsenen Töchtern bevormunden lassen wollen; von einer Zeit, in der fleischlos das absolute Muss ist und Steuerhinterziehung nur ein Kavaliersdelikt; oder in der Hammason das Glück der Welt verspricht. „Wir sehen unsere Theaterarbeit als kritische Auseinandersetzung mit aktuellen, wichtigen Themen. Mit diesem Blick geht jede von uns durch die Welt. Denn das Leben ist und bleibt ein Theater, und Stoff gibt es auch heute mehr als genug“, sagt Theaterpädagogin und Gründerin der Gruppe, Margit Scherrer. Sie fügt an: „Wir wollen den Leuten auch zeigen, dass alle gleich wertvoll sind – keiner muss sich ducken vor irgendwem.“

Bunte Truppe

Aktuell besteht die Frauentheatergruppe des Treffpunktes mensch&arbeit Rohrbach aus zehn Frauen, großteils aus dem Bezirk Rohrbach. Deren Geschichten und Lebenssituationen spiegeln sich auf der Bühne wider und garantieren ein buntes, vielfältiges Programm. Johanna Wögerbauer ist die Älteste im Bunde. Das Theaterspielen hat ihr viel Selbstvertrauen gegeben: „Vor zehn Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich einmal so spielen werde. Ich bin in meinem Auftreten mutiger und stärker geworden.“

Begleitet werden die Weltweiber von den beiden Musikern Scher und Schneck (alias Rudi Scherrer und Manfred Schneeberger), welche ihre Botschaften noch einmal auf den Punkt bringen.