Anders als erwartet? Bei der mobilen Frühförderung finden alle Sorgen Platz
BEZIRK ROHRBACH. Die Diagnose einer Behinderung trifft junge Eltern meist völlig unvorbereitet, mit einem Schlag ist alles anders. Oft ist es aber auch nur das Gefühl, dass das eigene Kind anders ist. Dann kommen die mobilen Frühförderinnen des Diakonie Zentrums Spattstraße ins Spiel: Seit 25 Jahren helfen sie Kindern und Familien, schwierige Lebensphasen zu meistern.
Die Probleme, mit denen Eltern ins Diakonie-Zentrum kommen, sind vielfältig: eine diagnostizierte Behinderung beim Kind, sensorische Integrationsstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten. Kein Fall ist da wie der andere.
“Es gibt kein Rezept, das in jeder Familie funktioniert“, bestätigt Elisabeth Poxrucker aus St. Ulrich, die seit zwölf Jahren als mobile Frühförderin tätig ist. Sie und ihre beiden Kolleginnen im Bezirk Rohrbach – Renate Mitter aus Rohrbach und Petra Kitzmüller aus Haslach – kennen die schwierige Situation, in der Eltern oft stecken. Gefühle, wie Wut, Angst, Verzweiflung tauchen da ebenso auf, wie Unsicherheit und fehlende Kontrolle. „Unsere Hilfe rennt viel über die Eltern“, erklärt Poxrucker, selbst Mutter von drei erwachsenen Töchtern: „Wir wollen sie bestärken, Sicherheit geben, ihnen zeigen, dass sie sich im Umgang mit ihrem Kind mehr zutrauen können, als sie denken. Alleine können wir wenig bewirken, deshalb ist die Zusammenarbeit mit der Familie auch so wichtig.“
Arbeiten in vertrauter Umgebung
Einmal pro Woche kommt die Frühförderin für eineinhalb Stunden ins Haus – zum einen um mit dem Kind in der vertrauten Umgebung zu arbeiten und es spielerisch zu fördern; zum anderen, um mit den Eltern die vergangene Woche zu reflektieren, sie bei Fragen und Herausforderungen zu unterstützen oder auch um rechtliche, therapeutische oder finanzielle Möglichkeiten aufzuzeigen. „Diese Informationen sind sehr wichtig, denn junge Mütter und Väter wissen oft nicht, welche Hilfen es gibt“, ist Elisabeth Poxrucker überzeugt.
Teilweise wird auch mit Therapeuten, Ärzten oder dem Kindergarten zusammengearbeitet. Alles mit dem Ziel, Kinder so früh wie möglich ganzheitlich zu fördern und Eltern im Elternsein zu bestärken.
Die mobile Frühförderung des Diakonie Zentrums Spattstraßein Linz begleitet seit 25 Jahren Familien mit Kindern von Geburt an bis zum Schuleintritt. Das Angebot wird von der Abteilung Soziales Landes OÖ bewilligt und finanziert.
Infos: Tel. 0732/349271, www.spattstrasse.at
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