Donnerstag 28. März 2024
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BEZIRK ROHRBACH. Mehr Freiwillige, die ihren Mitmenschen Zeit schenken, sind das Ziel des Sozialprojektes Berta, das vom Sozialsprengel gemeinsam mit dem Sozialhilfeverband und dem Arcus Sozialnetzwerk gestartet wurde. Sich für andere zu engagieren,  heißt gleichzeitig, für sich selbst etwas zu tun. Denn die Tätigkeit bringt Sinn ins Leben, wie Studien belegen.
 

Beinahe täglich kommt Astrid Keplinger ins Altenheim Aigen-Schlägl. Sie ist hier als Messnerin und Vorbeterin tätig und unternimmt auch viel mit den Bewohnern.   Foto: Gahleitner
photo_library Beinahe täglich kommt Astrid Keplinger ins Altenheim Aigen-Schlägl. Sie ist hier als Messnerin und Vorbeterin tätig und unternimmt auch viel mit den Bewohnern. Foto: Gahleitner

Der Soziologe und Organisationsberater Christian Scharinger aus Sarleinsbach kennt die psychologischen Faktoren von freiwilligem Engagement: „Viele Studien, unter anderem vom Institut für Sinnforschung an der Universität Innsbruck, belegen, dass freiwilliges soziales Engagement auch für die engagiert tätige Person selbst einen wichtigen Aspekt eines sinnerfüllten Lebens darstellen kann. Kaum einem geht es dabei um bloße Machtabsichten oder persönliche Anerkennung: Dieses Engagement ist ja per se freiwillig gewählt und dadurch gezeichnet, dass ganz persönliche Werte der Freiwilligen zum Ausdruck kommen“, erklärt Scharinger. Diese Werte können sehr unterschiedlich sein und von religiösen Haltungen der Nächstenliebe bis hin zu einem Interesse an persönlicher Weiterentwicklung reichen. „Gemeinsam scheint allerdings die Erkenntnis, dass Freiwilligenarbeit als eine zielgerichtete Tätigkeit verstanden werden kann, die vom Bewusstsein getragen ist, zu etwas Größerem verpflichtet zu sein, als nur zu sich selbst“, betont Scharinger. Zentral sei außerdem der Faktor, dass dieses Engagement meist im Rahmen von Gruppen stattfindet und so ein Gefühl der Zugehörigkeit entstehen kann. „Der Mediziner und Glücksforscher Eckart von Hirschhausen bringt es auf den Punkt, wenn er festhält: 'Die größte Quelle von Glück ist, jemand anderen glücklich zu machen. Wenn du also wirklich  etwas für dich tun willst, tu etwas für andere'“, ergänzt der Soziologe.

Ehrenamt macht Freude

Astrid Keplinger kann nur bestätigen, dass ehrenamtliche Tätigkeit Freude bereitet: Seit mittlerweile acht Jahren kommt sie beinahe täglich ins Altenheim Aigen-Schlägl, besucht hier die älteren Menschen, redet und spielt mit ihnen. Seit einiger Zeit ist sie vor allem als Messnerin und Vorbeterin  im Altenheim tätig. „Ich habe Zeit und mich freut das einfach“, erklärt sie ihr freiwilliges Engagement. An die zwei Stunden vor jeder Messe (die bis zu sechs Mal pro Woche stattfinden) ist Keplinger vor Ort, richtet alles für den Gottesdienst her, kümmert sich um Blumen und Kerzen in der Kapelle, stellt Sessel auf und sie gestaltet außerdem die Kalender in den Wohngruppen. Für Heimleiter Peter Pröll ist diese Hilfe eine „unheimlich wertvolle Unterstützung. Wir schätzen dieses Engagement von allen Freiwilligen sehr. Auch die Bewohner freuen sich über Besucher von außen.“

So meint etwa Maria Anna Bayer: „Früher hab ich selber mit den Bewohnern geredet. Jetzt, wo ich im Heim bin, kann ich diese positiven Dienste selber erleben.“ Emma Mayr nennt die Abwechslung im Heimalltag: „Wenn andere Leute kommen, Neuigkeiten erzählen, über frühere Zeiten reden und vorsingen, das ist sehr angenehm.“  Hedwig Groiß freut besonders das Singen, denn „gesungen hab ich schon immer gerne.“ Alle zwei Wochen kommen zwei Musiker ins Altenheim und gestalten einen Nachmittag mit den Senioren. Die Bewohner schätzen außerdem die „Rollstuhlgruppe“ der Pfarre, die Kirchgänger aus dem Altenheim zur  Heiligen Messe in die Pfarrkirche Aigen bringen.

Im Ulrichsberger Heim ist der Singkreis der Pfarre aktiv: Etwa zehn Leute singen und spielen mit den älteren Menschen. „Interessierte können sich jederzeit melden und in Kontakt mit Bewohnern und Personal kommen“, lädt Peter Pröll ein.

Freiwillig Engagierte können sowohl in den Altenheimen, als auch in den Arcus-Einrichtungen aktiv werden und so den Alltag von pflege- und betreuungsbedürftigen Personen bereichern. Ziel des Sozialprojektes Berta ist es, die Bedeutung des Ehrenamtes mehr ins Bewusstsein zu rücken.

» Ehrenamt und freiwilliges Helfen in Gesellschaft und Kirche ist ein Seismograph, wie es um das Herz des Menschen bestellt ist. Es bringt zum Ausdruck, ob ein Mensch mitfühlen, sich berühren lassen und sich in die Situation eines anderen hineinversetzen kann. Ich bin dankbar, dass es in unserer Kirche viele Menschen gibt, die das kostbarste, das sie haben, Zeit verschenken und sich für Alte, Kranke, Flüchtlinge, Bedürftige … engagieren.

Jede Christin und jeder Christ ist mit ihren/seinen Gaben und Talenten von Gott selbst berufen, Licht in die Welt zu bringen. So bin ich sehr froh, dass in der Pfarre Aigen-Schlägl die Bewohner des Altenheimes nicht vergessen werden, sondern sich in besonderer Weise die Mitglieder des PGR Fachausschuss Caritas engagieren, ehrenamtliche HelferInnen zu gewinnen, koordinieren und zu vernetzen. Für mich ist ehrenamtliche Hilfe ein Zeichen der Dankbarkeit, denn ich bin heute so selbstverständlich Nutznießer des Wohlstandes, den meine Eltern- und Großelterngeneration aufgebaut hat.«

Prior Lukas Dikany, Stift Schlägl


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