Kandidaten für den Pfarrgemeinderat zu finden ist nicht leicht: Zehn Pfarren setzen auf Urwahl-Modell
BEZIRK ROHRBACH. In 31 Pfarren des Bezirkes werden am Sonntag, 19. März, die Pfarrgemeinderäte neu gewählt. Allerdings wird es immer schwieriger, Pfarrmitglieder für die Mitarbeit zu motivieren.
Pro Pfarre werden im Zuge der Kandidatensuche zwischen 70 und 100 intensive Gespräche geführt, weiß Hans Putz, Referent für Pfarrgemeinderäte der Diözese Linz. Etliche seien zwar nicht für den Pfarrgemeinderat zu gewinnen, aber dennoch bereit, sich in anderer Form zu engagieren. Für Putz ist die Pfarrgemeinderatswahl deshalb „ein kräftiges Lebenszeichen der Kirche in der Gesellschaft, das zeigt, dass Demokratie und Mitbestimmung sehr wohl möglich sind. Die Wahl bedeutet auch eine große Erneuerungsaktion – etwa die Hälfte der Mitglieder eines Pfarrgemeinderates werden neu gewählt“, ergänzt er.
Kandidaten selbst nennen
Die Mühen der Kandidaten-Suche hat man sich in Altenfelden dieses Mal erspart. Hier werden Delegierte aus verschiedenen Vereinen und Institutionen ernannt, die restlichen sieben Mitglieder werden mittels Urwahl-Modell ermittelt. „Es gibt keine Kandidatenliste. Wahlberechtigte Pfarrangehörige schreiben einfach Personen, die sie sich im Pfarrgemeinderat wünschen, auf den Stimmzettel. Die sieben Meistgenannten werden dann von Pfarrer Clemens gefragt, ob sie die Wahl annehmen – bei jeder Absage rückt der Nächstgereihte vor“, erklärt Anneliese Brunnthaler, Leiterin des Liturgie-Ausschusses.
Zehn Pfarren im Bezirk Rohrbach setzen auf dieses Modell; mehr als die Hälfte (18) wählen ihre neuen Mitglieder nach dem Kandidaten-Modell, drei nach Delegierten- und Kandidaten-Modell. Diözesanweit wenden 53 der insgesamt 460 wählenden Pfarren die Urwahl an.
Am 8. April 1973 wurden in Oberösterreich erstmals Pfarrgemeinderäte gewählt. Insgesamt engagieren sich 8600 Personen zwischen 16 und 90 Jahren in den Pfarrgemeinderäten. Alle fünf Jahre werden diese neu gewählt.
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