In Schrittgeschwindigkeit durchs Obere Mühlviertel: Granitpilgerweg wird im Frühjahr eröffnet
ST. MARTIN/HELFENBERG. 90 Kilometer, drei bis vier Tagesetappen durch zehn Gemeinden im südöstlichen Teil des Bezirkes Rohrbach: Das sind die Eckdaten des neuen Granitpilgerweges, der Ende März 2019 eröffnet wird. Den Rest muss man einfach selbst erleben.
An die 15 Jahre schon ist Johannes Artmayr jährlich auf Pilgerwegen unterwegs. Und immer wieder hat er sich gefragt, warum es denn im schönen Oberen Mühlviertel keinen solchen Pilgerweg gibt. Schließlich habe die Region alles zu bieten, was es dafür braucht: die eindrucksvolle Landschaft, einzigartige Kraftplätze, sympathische Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. Nicht einzelne Sehenswürdigkeiten buhlen hier um Aufmerksamkeit, sondern die gesamte Region ist hochkarätig sehenswürdig, ist Artmayr überzeugt.
Bestehendes Wegenetz wird verbunden
Der Naturstein-Unternehmer hat sich deshalb einige Mitstreiter im Verein Mühlviertler Granitland ins Boot geholt und gemeinsam wurde der Granitpilgerweg geschaffen. Ein spiritueller Rundweg, der die Wanderer über 90 Kilometer durch zehn Gemeinden des Bezirkes Rohrbach führt. Dabei wird großteils das bestehende Wegenetz genutzt. „Drei bis vier Tagesetappen sind die ideale Wegstrecke“, weiß Artmayr aus Erfahrung. Er lädt schon jetzt ein, ab Frühjahr das neue Pilgerangebot zu nutzen. „Es ist eine Reise durchs Mühlviertel und zu sich selbst. Beim Pilgern kann man belastende Dinge einfach am Wegesrand liegen lassen.“ Der neue Pilgerweg soll auch keine Konkurrenz zu anderen im Mühlviertel sein. Im Gegenteil: „Wer einmal ins Mühlviertel kommt, der kommt wieder“, ist der Initiator überzeugt.
Mitstreiter in allen Gemeinden
Startpunkt ist in St. Martin, wo zur Eröffnung des neuen Wanderweges ein vier Meter hohes, granitenes Pilgermonument enthüllt wird. Von dort führt die Beschilderung, die derzeit von den Alom-Mitarbeitern angefertigt wird, im Uhrzeigersinn nach Kleinzell, Neufelden, St. Ulrich, St. Peter, Auberg, Haslach, Helfenberg/Ahorn, St. Johann, Niederwaldkirchen und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Man kommt vorbei an mystischen Kraft- und Aussichtsplätzen, an Kirchen und Marterln, an den Hopfenfeldern der Region oder den Kraftplätzen an der Steineren und Großen Mühl. Die beiden Bürgermeister Klaus Falkinger (Kleinzell) und Wolfgang Schirz (St. Martin) haben alle beteiligten Gemeinden von dieser Idee überzeugen können. „Wir sind überzeugt, dass der Pilgerweg einen Impuls für die Region und zusätzliche Wertschöpfung bringt“, sagt Falkinger.
„Brauchen nichts inszenieren“
Wichtiges Element beim Pilgern ist, dass man sich abends im Wirtshaus trifft. Deshalb ist auch der Helfenberger Wirt Peter Haudum mit von der Partie. „Wir haben von der Jausenstation bis zum Spitzenrestaurant und sehr guten Beherbergungsbetrieben in der Region alles zu bieten. Gemeinsam ist, dass wir ehrliche, regionale Qualität leben“, sagt Haudum, der schon bei der Entstehung von vielen Wanderwegen mitgewirkt hat. Er ergänzt: „Hier im Mühlviertel braucht man nichts erfinden oder inszenieren - der Böhmerwald und unsere Natur sind einfach erholsam und Kraft spendend. Das, was wir haben, wollen wir gemeinsam vermarkten.“ Finanziell unterstützt wird das Projekt durch die Leaderregion Donau-Böhmerwald.
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