Ein Sommer in Neapel: "Eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe"
BEZIRK ROHRBACH/PUTZLEINSDORF. „Das Fenster zur Welt“ öffnet Harald Dobersberger, Jugendbeauftragter des Rohrbacher Lionsclubs, mit dem internationalen Jugendaustausch. Neun Jugendliche waren im Sommer wieder unterwegs in der ganzen Welt – so wie Franziska Kehrer, die Neapel für sich entdeckt hat.
Mit einigen Turbulenzen und Verspätungen gleich am Linzer Bahnhof und später am Flughafen Wien fing für die 17-jährige Putzleinsdorferin das Abenteuer an. In Neapel angekommen, wurde sie gleich von der ganzen Gastfamilie empfangen. Das vorübergehende Zuhause von Franziska lag in Caserta, eine 60.000 Einwohner-Stadt etwa 35 Kilometer nördlich von Neapel. Bei der Erkundung der Innenstadt traf sie auf den ersten Camper, mit dem sie in den folgenden zehn Tagen viel unternommen hat. „Wir haben die Altstadt besucht, den Royal Palace bewundert, sind durch Neapel spaziert oder haben uns im kalten Wasser eines öffentlichen Pools abgekühlt“, erzählt die Mühlviertlerin. „In diesen zehn Tagen bei der Gastfamilie habe ich auch den typisch italienischen Alltag kennengelernt. Vom Espresso am Morgen bis hin zum Abendessen mit mindestens drei Gängen um 21 Uhr durfte ich alles erleben.“
Ihre Gastfamilie hat Franziska auch auf die Probleme in Italien aufmerksam gemacht: etwa was es heißt, hier Arbeit zu finden, auf das Müllproblem auf den Straßen oder die vielen Immigranten, die oft zu Taschendieben werden, weil sie keine Arbeit finden.
Kommunikation mit Händen und Füßen
Große Barriere war jedoch die Sprache: „Meine Gasteltern haben fast gar kein Englisch gesprochen und auch meine Gastschwester Chiara hat Englisch nur als Wahlfach in der Schule. Dass die Kommunikation so schwierig ist, hätte ich vor dem Antritt meiner Reise nicht gedacht“, meint die Schülerin des Stifter-Gymnasiums, für die die Kommunikation mit Händen und Füßen in dieser Zeit zum Alltag wurde.
Von Indien bis Brasilien
Im Camp wurde das kaum besser: „Die Camp-Leiter sprachen ebenfalls sehr wenig Englisch und wir hatten Dolmetscher, die uns alles übersetzten.“ Im Gegensatz dazu konnte sich Franziska Kehrer mit den anderen Campern bestens unterhalten. 19 Jugendliche von 16 bis 21 Jahren aus 15 verschiedenen Nationen kamen dort zusammen, die sich gleich bei der Willkommensparty mit der eigenen Flagge und Nationalhymne präsentierten. „Von Indien über Schweden, bis hin zu Brasilien hatten wir eigentlich alles dabei.“
In den folgenden zwei Wochen hat Franziska 18 Städte besichtigt und jeder Tag war vollgepackt mit dichtem Programm. Zu Mittag gab es meist Pasta, das Abendessen – bei dem ebenso Pasta dabei war – erstreckte sich meist über zwei Stunden. Anschließend nutzten die jungen Leute die Zeit zum Kartenspielen oder Tratschen und konnten sich so besser kennenlernen. Als besondere Highlights sind der jungen Putzleinsdorferin die Besteigung des Vulkans Vesuv, die unterirdische Welt von Neapel und der Stadtrundgang in Pompeij besonders in Erinnerung geblieben.
Parade mit Militärmusik
„An einem der letzten Tage unserer gemeinsamen Zeit fuhren wir fünf Stunden mit dem Bus in die südlich gelegene Stadt Cosenza, wo für uns und ein weiteres italienisches Camp ein Fest organisiert worden ist. Wir sind mit unseren Flaggen durch die Straßen marschiert, begleitet von der Militärmusik und Fahnenschwenker und die Leute an den Straßenrändern haben uns zugejubelt, als ob wir etwas gewonnen hätten“, erzählt Franziska. Bei der darauffolgenden Flaggenparade bekam sie Unterstützung: Im zweiten Camp war nämlich der Innviertler Elias, der ebenso wie sie beim Gewinnspiel von Tips und Lions einen Freiplatz für den Jugendaustausch gewonnen hat. Gemeinsam haben sie Österreich präsentiert.
Als es dann Zeit für den Abschied war, flossen natürlich Tränen. „Die Zeit im Camp mit all den Menschen aus den verschiedenen Ländern war eine der besten Erfahrungen die ich je gemacht habe“, sagt Franziska. „Ich hoffe, dass ich bald meine neu gewonnen Freunde aus aller Welt in ihren Heimatländern besuchen kann.“
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