Schloss Helfenberg: Ein offenes Haus in privatem Besitz
HELFENBERG. Über den Dächern von Helfenberg liegt das gleichnamige Schloss, das im Besitz der Familie Revertera ist. 1224 erstmals urkundlich in den Schriften des Stiftes Hohenfurth erwähnt, darf es sich wahrlich als Helfenberger Original bezeichnen, weshalb wir es an dieser Stelle mal genauer vorstellen wollen.
Wer am Granitpilgerweg wandert, kommt vorbei am Schloss Helfenberg und kann den äußeren Garten mit der schön geschnittenen Eiben-Allee erleben. Die Bäume wurden um 1900 von Gräfin Olimpia Revertera gepflanzt, der Urgroßmutter des heutigen Besitzers Dominik Revertera. Mächtige Scheinzypressen, Thujen, Buchen, alte Rhododendren und Magnolien sind im Schlossgarten ebenso zu finden, wie der Brunnen aus dem Jahr 1625 von Steinmetzmeister Hans Getzinger aus Haslach, der auch die Brunnen in Schloss Lichtenau und dem Stift Schlägl geschaffen hat, oder die barocken Sandsteinfiguren aus der Werkstatt der Familie Wantscher.
„Wir sind sehr offen für die Allgemeinheit und machen den äußeren Garten deshalb gerade für Wanderer auch zugänglich. Aber es soll trotzdem nicht vergessen werden, dass sich alles in Privatbesitz befindet“, sagt Gabriele Revertera.
Viel Arbeit, viel Verantwortung
Nicht nur der Garten, sondern der Erhalt des ganzen großen Gebäudes ist mit viel Arbeit und Mühen und auch großer Verantwortung verbunden. „Wir haben eigentlich jedes Jahr irgendwo eine Baustelle“, sagt die Schlossbesitzerin. „Es ist ein wunderschöner Ort zum Leben, aber man muss immer was reparieren, damit die Substanz erhalten bleibt.“ Kein Wunder, schließlich stammen Fundamente des heutigen Schlossturms aus mittelalterlicher Zeit. Seit 1607 steht das Schloss in seiner heutigen Form da.
Forstwirtschaft, E-Werk und öffentliches Engagement
Seit 1893 ist das Schloss im Besitz der Familie Revertera. Dominik übernahm 1989 dieses mitsamt der dazugehörigen Gründe. Im 1.100 Hektar großen Wald produzieren acht Mitarbeiter Holz für Sägewerke und Papierindustrie sowie Energieholz. Das vollautomatisierte E-Werk an der Steinernen Mühl versorgt über ein eigenes Netz im Ort Helfenberg 380 Anschlüsse. Forstmann Dominik Revertera engagiert sich als Kammerrat in der Vollversammlung der Landwirtschafskammer und setzt sich unter anderem dafür ein, dass die 110 kV-Starkstromleitung als Erdkabel ausgeführt wird. Gabriele Revertera ist Obfrau des Kulturvereins Persephone, der das jährliche Theater in der Kulturverein produziert.
Kultur auf Burg Piberstein
Zum Schloss Helfenberg gehört auch Burg Piberstein, die im Gegensatz zum Schloss öffentlich zugänglich ist. Diese wird vom örtlichen Kulturverein bespielt, der sich gemeinsam mit den Besitzern auch um den Erhalt kümmert.
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