Mode aus Holz: Hotelier mischt nun auch in der Bekleidungsindustrie mit
VORDERWEISSENBACH. Immer wieder störte Hotelier, Bauunternehmer und „Mühlviertel Classic“-Organisator Dietmar Hehenberger aus Guglwald an Mode das Gleiche: Sie war entweder schön oder umweltfreundlich – aber eigentlich nie beides. Deshalb hat er die Dinge selbst in die Hand genommen und stellt nun unter dem Label „Wood Fashion“ nachhaltige Mode aus Holzfasern her.
Wood Fashion steht für Mode aus dem Holz europäischer Wälder. Für die Herstellung dieser komplett neuartigen Idee, nämlich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit mit einer ordentlichen Prise Idealismus zu vereinen, suchte Hehenberger sich Experten in verschiedensten Bereichen. Nach vielen Besprechungen und Arbeitsstunden mit Modedesigner Emanuel Burger, dem Faserhersteller Lenzing AG, dem Stoffproduzenten Feinjersey und dem Modeproduzenten Löffler war schließlich die Marke Wood Fashion geboren.
100 Prozent aus Österreich
Die nachhaltige Mode wird aus sogenanntem Tencel gemacht, einer Lyocellfaser. Was diese so umweltfreundlich macht, erklärt Dietmar Hehenberger so: „Der Anbau der Rohstoffe und die Herstellung eines Wood Fashion-Shirts verbrauchen um 90 Prozent weniger Wasser als ein Baumwoll-Shirt. Zum Vergleich: Für die Herstellung eines Shirts aus Baumwolle werden 1.200 Liter Wasser benötigt, hinzu kommen 160 Gramm Pestizide pro Kilo Baumwolle. Die Faser Tencel, aus der unser Holzstoff besteht, wird aus entrindetem Holz gemacht, in einem besonders ressourcenschonenden Verfahren. Von der Faser bis zum fertigen Shirt entsteht alles hier bei uns in Österreich. Und der Rohstoff Holz muss nicht eigens angebaut werden, denn es wird vor allem nachhaltige Forstwirtschaft genutzt. So ist weder der Einsatz von Fungiziden oder Pestiziden noch eine Bewässerung notwendig – und auch keine gesonderten Anbauflächen oder lange Transportwege.“
Komplett kompostierbar
Und so soll auch Wood Fashion keine Mode für nur eine Saison sein, sondern hat den Anspruch, jahrelanger Begleiter in den Kleiderschränken der Kunden zu werden. Und sollte dann doch einmal der Tag kommen, an dem die Produkte ausgedient haben: Als sogenanntes „No Traces“-Material ist Wood Fashion komplett kompostierbar. Bei entsprechender Witterung ist es nach nur sechs Wochen komplett spurlos wieder mit der Natur verschmolzen.
Spenden für die Region
Auch finanziell geht Wood Fashion nachhaltige Wege: Die Hälfte der Bilanznettosumme geht nämlich an soziale und regionale Projekte, Organisationen, Vereine und Initiativen, die sich der Hilfe für Mitmenschen oder der Verbesserung der Umwelt verschrieben haben. Wohin die Spendengelder aktuell gehen, darüber berichtet das Label regelmäßig auf seiner Website www.wood-fashion.at und in seinem Blog.
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