
ALTENFELDEN. Schnell und unkompliziert versucht der Hilfsverein Nurturing Uganda, den Menschen in dem ostafrikanischen Land zu helfen. Um Lebensmittelpakete oder Homeschooling-Pakete finanzieren zu können, gibt es tatkräftige Unterstützung aus dem Mühlviertel.
Rosi Berndorfer aus Altenfelden etwa ist eine eifrige Unterstützerin des Hilfsprojekts, das von der Altenfeldnerin Elisabeth Leitner mitbegründet wurde. Jede freie Minute in der Herbst- und Winterzeit nützt Berndorfer, um Fäustlinge zu stricken. An die 70 Paar sind es etwa in einer Saison – in verschiedenen Größen und Farben und mit eingestricktem Schafwollvlies, damit sie auch schön warm halten. Der Verkaufserlös kommt direkt den Menschen in Uganda zugute. „Ich freue mich, dass die Fäustlinge so gut ankommen und ich damit die Menschen in ihrer Heimat unterstützen kann“, sagt die fleißige Handwerkerin, deren Fäustlinge mittlerweile wohl in ganz Österreich getragen werden.
Außerdem sind das ganze Jahr über handwerkliche Produkte von den Frauen aus Uganda im „Afrika-Shop“ von Nurturing Uganda erhältlich. „Wir haben Ketten, Armbänder, Taschen, Notizblöcke, Stofftiere, Mobiles, Bilder“, berichtet Elisabeth Leitner. „Die Produkte werden von Frauen aus unserem Women Empowerment-Programm hergestellt, der Erlös geht zu 100 Prozent zurück nach Uganda.“
Essen und mehr
Seit Beginn des Lockdowns im März 2020 wurden 650 Lebensmittelpakete an die Familien im Projektdorf verteilt. „Wir haben damit 4.350 Menschen mit Essen erreicht, 6.400 Kilo Maismehl, 2.000 Kilo Bohnen, 1.250 Kilo Zucker und 650 Stangen Seife verteilt“, ist Leitner dankbar für die großzügige Unterstützung. „Außerdem haben wir begonnen, Homeschooling-Pakete an Schüler zu verteilen. Zum einen, damit die Kinder nicht ein ganzes Jahr ohne Bildung auskommen müssen; zum anderen waren unsere Lehrer regelmäßig in Kontakt mit den Kindern und haben sich so ein Bild von ihrer familiären Lage machen und bei etwaigen Gefahren rechtzeitig eingreifen können.“ Die Frauen werden beim Wiederaufbau ihrer Geschäfte unterstützt.
Folgen nicht absehbar
Die Langzeitfolgen des strengen Lockdowns seien aber noch nicht abschätzbar. Nach drei Monaten ließ sich dieser nicht mehr aufrechterhalten, weil immer mehr Menschen aus Verzweiflung, ihre Familien nicht mehr ernähren zu können, die Regeln gebrochen haben, weiß die Mühlviertlerin. „Viele Menschen haben während des Lockdowns ihre letzten eisernen Reserven aufgebraucht, um zu überleben und hatten danach nichts mehr übrig, um ihr normales Leben und ihre Geschäfte fortzusetzen. Was der Lockdown für Auswirkungen auf Ernährungssicherheit oder Unterernährung bei Kindern hat, muss man erst sehen, Folgen werden aber nicht ausbleiben.“