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40 Tage Menschlichkeit: Auftakt für die "Regierung-tu-was-Demo" ist erfolgt

Martina Gahleitner, 22.02.2021 07:05

HASLACH. Es soll keine Anti-Regierungs-Aktion sein, die am Samstag am Kirchenplatz in Haslach gestartet wurde. Aber eine Aufforderung an ebendiese, endlich aktiv zu werden und etwas gegen die menschenunwürdigen Zustände in den europäischen Flüchtlingslagern zu tun.

Fotos: Gahleitner
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Frisch getestet und ohnehin aufgeteilt auf mehrere Zelte, haben sechs Camper eine Nacht lang so gehaust, wie es tausende geflüchtete Menschen in Griechenland und Bosnien Nacht für Nacht tun müssen. Sie wollten damit ein Zeichen setzen, so wie es derzeit in einigen großen Städten mit Protest- und Solidaritätscamps passiert. „Wir haben Platz“, ist der einhellige Tenor.

Aktionen sollen Kreise ziehen

In Haslach dauert die Aktion 40 Tage, die ganze Fastenzeit lang. Es ist eine „Regierung-tu-was-Demo“, innerhalb von drei Wochen auf die Beine gestellt vom Treffpunkt mensch&arbeit, dem Regionsteam der Katholischen Jugend und der Pfarre Haslach – auf einen Impuls von Heidi Eckerstorfer hin. „Uns geht es so gut und andere liegen im Dreck. Das ist menschenunwürdig. Ich wünsch mir, dass viele gute Gedanken entstehen, diese Kreise ziehen und etwas bewirken“, meinte die Haslacherin bei der Kundgebung zum Auftakt.

Hassfasten

Die Aktionsgruppe, in der viele junge Leute vertreten sind, will damit zu mehr Menschlichkeit und weniger Hass auffordern. Denn letzterer breitet sich immer weiter aus. „Die Lösung ist natürlich nicht, dass wir alle aufnehmen. Aber wir müssen uns mit den Flucht-Ursachen beschäftigen, mit dem, was dahintersteckt“, sagte dazu Anna Bräuer. Pfarrer Gerhard Kobler ergänzte: „Es kann nicht sein, dass so vielen Menschen ihre Menschenrechte vorenthalten werden.“ Der Satz „da kann man nichts machen“ ist für ihn der Unmenschlichste, den es gibt. Er hofft, dass die Aktion zum Nachdenken, Umdenken und zu Veränderungen führt. Damit steht er nicht alleine da. Wunsch aller Beteiligten wäre, dass sich immer mehr Leute anschließen und vielleicht am Karfreitag und Karsamstag, wenn zum Abschluss erneut gezeltet wird, der Kirchenplatz voll ist.

Daueraktionen:

Jeden Freitag, finden von 18 bis 19.30 Uhr Mahnwachen statt:

26. Februar: Information und Diskussion zur Aktion

5. März: Der christliche Weg der Nächstenliebe 

12. März: Protestlieder und Texte 

19. März: Vortrag von Ludmilla Leitner: „Das gefährlich furchtbare was war und immer wieder kehrt“

26. März: Kinder haben Rechte (Kath. Jungschar)

Abschluss: Karfreitag, 2. April: Zeltlager am Kirchenplatz mit Karfreitagsliturgie; Karsamstag, 3. April: Zeltlager mit Sammelaktion von Brauchbarem für Flüchtlinge

Daneben gibt es Daueraktionen, wie einen Fürbittenbaum in der Haslacher Pfarrkirche, eine Botschaftenkette am Marktplatz, aktuelle Literatur und Filme zum Thema Flucht in der Pfarrbücherei und einen Weg der Menschenrechte durch die Haslacher Parkanlagen. Auch das Gesundheitszentrum unterstützt die Aktion.


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Martin J
Martin J
22.02.2021 11:01

freiwillig und engagiert - Daumen hoch

Coole Sache!! Ich wünsche euch alles Gute zu dieser Aktion! Durchhalten und Aufzeigen! Beste Grüße Martin