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Bus Babe Julia: „Wir Frauen müssen heute immer noch 120 Prozent geben“

Petra Hanner, 02.03.2021 18:07

OEPPING. Ganz ihre Frau steht Julia Kandlbinder seit fast sechs Jahren in ihrem Job als Busfahrerin. In diese Männerdomäne drang sie als eine der ersten Frauen in der Region. Heute ist sie einem breiten Publikum auch als „Bus Babe“ der gleichnamigen Reality-Doku des deutschen Fernsehsenders Kabel Eins bekannt.

Foto: Kabel Eins
photo_library Foto: Kabel Eins

Sie ist hübsch, nicht auf den Mund gefallen und weiß genau, was sie will. Das alles sind Eigenschaften, die Julia Kandlbinder in ihrem Job als Busfahrerin beim Arnreiter Busunternehmen Leitner gut gebrauchen kann. Seit fünfeinhalb Jahren ist sie dort sowohl auf Linienstrecken als auch mit dem Reisebus unterwegs, ist damit quer durch Europa gefahren und wird überall voll akzeptiert. Doch das war nicht immer so: „Am Anfang hatten ein paar Fahrgäste noch blöde Kommentare übrig und meinten, sie müssten mir sagen, wie alles geht. Aber ich hatte ihren Respekt schnell, nicht zuletzt, weil ich mich zu wehren und durchzusetzen weiß. Es ist aber dennoch so, dass wir Frauen noch immer 120 Prozent geben müssen.“

Vom Pferdehänger zum LKW

Die Begeisterung für große, starke Fahrzeuge war schon immer da bei der 28-jährigen Oeppingerin. Auf dem Bauernhof, auf dem sie aufgewachsen ist, werden auch Pferde gehalten und so wollte sie ursprünglich mit 18 Jahren lediglich den Hänger-Führerschein zum Pferdetransport machen. Ihr Vater ermunterte sie aber dazu, gleich den LKW-Führerschein zu machen und mit 21 Jahren kam dann noch der Busführerschein dazu. Das kam ihr schließlich auch beruflich zugute, denn nach der Lehre als Einzelhandelskauffrau und einem Job als Versicherungskauffrau sattelte sie schließlich auf Busse um. Bei der Firma Leitner ist sie nun Herrin über 14 Tonnen und beherrscht das Rangieren mit knapp 14 Meter langen Bussen. Und auch als Frau ist sie längst nicht mehr die einzige im Leitner-Team: Unter mehr als 30 Kollegen sind mittlerweile sechs Frauen zu finden.

Der Weg zum Bus Babe

Und weil so ein Job in einer Männerdomäne auch heute noch etwas außergewöhnlich ist, wurde das Fernsehen auf die Oeppingerin aufmerksam: „Eines Tages hat Kabel Eins bei uns im Büro angerufen und gefragt, ob ich bei dieser Sendung „Bus Babes“ mitmachen möchte. Ich habe mich da nicht beworben oder so und darum habe ich auch lange überlegt, ob ich es tun soll oder nicht. Ich wollte aber anderen Frauen zeigen, dass man so einen Job auch als Frau machen kann und dass es Spaß macht. Ich glaube, man sieht mir an, dass ich für meine Arbeit mein ganzes Herzblut gebe“, leuchten Julias Augen. Und so ist sie seit zwei Jahren auf Kabel Eins das „Bus Babe Julia“. Für die Sendung wird sie regelmäßig von Kamerateams bei der Arbeit begleitet – aktuell wird coronabedingt eine Pause eingelegt.

Dass sie bei den Zuschauern gut ankommt, freut die „Alpenprinzessin Julia“, wie sie in der Sendung genannt wird und unter welchem Account sie mittlerweile mehr als 10.000 Follower auf Instagram hat. „Mir liegt mein Herz auf der Zunge und manchmal sage ich auch Sachen, bei denen ich mir hinterher denke, das hätte ich vielleicht lieber nicht gesagt. Aber so bin ich, das macht mich authentisch und das lieben meine Fans.“

„Neider gibt es immer“

Mittlerweile wird sie auch schon überall erkannt und angesprochen. Mit ihrer offenen Art weiß die Oeppingerin aber auch damit umzugehen und freut sich darüber, dass sie bisher fast ausschließlich positive Rückmeldungen auf ihre Fernsehpräsenz erhalten hat: „Meine Familie und mein Umfeld bestärken mich und Neider wird es immer wieder geben. Aber ich sage immer: Neid muss man sich verdienen. Wichtig ist, dass ich mich nicht verändere und ich glaube, das gelingt mir auch ganz gut.“


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