PEILSTEIN. Schockverliebt hat sich Viktoria Lang, als sie während ihrer Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin einen Ziegenbetrieb besichtigt hat. Ihren Freund konnte sie ebenfalls gleich von dieser alternativen Landwirtschaftsform überzeugen und so stehen jetzt im Stall der Familie Eder statt der Milchkühe 95 Ziegen, die bald auch für reichlich Nachwuchs sorgen werden.
„Es sind einfach herzige Viecher“, meint Viktoria Lang und ist ganz glücklich, wenn sie zu ihren Ziegen in den Stall kommt, die ihr gleich zutraulich und neugierig entgegenlaufen. 95 Ziegen und zwei Ziegenböcke haben hier vor wenigen Monaten Einzug gehalten. Damit haben Viktoria (26) und ihr Freund Jürgen Eder (28) dessen elterlichen Betrieb völlig umgekrempelt: Der einstmals konventionelle Milchviehbetrieb in Niederkraml hoch über Peilstein wurde auf biologische Haltung umgestellt und innerhalb von zehn Wochen passend für die künftigen Bewohner umgebaut.
Nachwuchs ab Ende März
Diese fühlen sich auch richtig wohl am Biohof Ziegenglück, wie der Bauernhof Eder jetzt heißt. „Jetzt sind alle trächtig. Ab Ende März werden die Kitze geboren und mutterbezogen aufgezogen – so natürlich wie möglich“, verrät die junge Bäuerin. Danach wird Ziegenmilch ab Hof verkauft bzw. nach Schlierbach geliefert; Ziegenfleisch gibt es auf Vorbestellung ebenfalls im Direktverkauf.
250 Ziegen sind das Ziel
„Wir haben das gefunden, was für uns passt“, sind die beiden landwirtschaftlichen Facharbeiter, die ihre Ausbildung gemeinsam in der Bioschule Schlägl absolviert haben, überzeugt. 250 Ziegen sollen künftig hier einen glücklichen Platz haben. Dank dem modernen Melkkarussell mit 35 Plätzen können diese auch alleine in einer guten Stunde gemolken werden. Gefüttert wird mit Silage und Heu, für das auch eine Heubelüftung im neuen Stall eingebaut wurde, und in der warmen Jahreszeit können die Tiere ohnehin jederzeit auf die Weideflächen, die rund um den Hof zu finden sind. Platz ist außerdem noch für 15 Kalbinnen.
Offener Stall
Wichtig ist den jungen Bauersleuten auch, den Stall offen zu halten. „Alle sollen sich anschauen können, wie frei die Ziegen hier leben können“, sagen die beiden. Angedacht ist ein Tag der offenen Stalltür – vermutlich im Herbst, wenn die Corona-Situation es möglich macht. Auch Schulen oder Kindergärten sollen den Biohof Ziegenglück besuchen können.
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