Sieben Zweige und bunte Bänder braucht der traditionelle Palmbuschen
ROHRBACH-BERG. Das Brauchtum des Palmbuschenbindens halten die Bäuerinnen des Bezirkes hoch. Am Samstag werden sie diese beim Wochenmarkt verkaufen.
Wie gewohnt sind die Bäuerinnen am Samstag vor Palmsonntag beim Rohrbacher Wochenmarkt vertreten und bieten Palmbuschen an. Gebunden wurden diese nach altem Brauch mit sieben Zweigen, von denen jeder seine Bedeutung hat: Der Buchsbaum ist ein Symbol des Lebens; der Efeu ist Zeichen für die Ewigkeit und für Treue; die Hasel steht für Weisheit und Fruchtbarkeit; die Lärche ist ein heiliger Baum und Schutzbaum; die Salweide (Palmkätzchen) ist Zeichen für Auferstehung und Neubeginn; der Wacholder (Kriechwacholder = Segenbaum) gilt als Lebendigmacher und ist ein Baum des Lebens; das dürre Eichenlaub steht für das Vergängliche.
Kein Draht, nur Weidenrinde
Mit der im Wasser eingeweichten Weidenrute (die Korbweide ist Symbol der unbändigen Lebenskraft), die abgeschält und in der Mitte gespalten wird, wird der Palmbuschen zusammengebunden. Es gilt als Ehrensache, keinen Draht oder Nägel zu verwenden und alles nur durch einen Streifen Rinde zusammenzuhalten. „Oft wird auch ein Apfel in den Palmbuschen gesteckt, der mitgeweiht und nach der Kirche auf alle Familienmitglieder aufgeteilt wird. Er soll besonders heil- und segenskräftig sein“, verrät Bezirksbäuerin Michaela Märzinger.
Bänder mit Bedeutung
Die Palmbuschen werden mit Bändern geschmückt. Auch deren Farben haben eine Bedeutung, die jedoch immer mehr in Vergessenheit gerät. Grüne Bänder sind ein Zeichen für die Freude über die Auferstehung; rote Bänder stehen für den Bluttod Christi; weiße Bänder sind Symbol für die Unschuld Christi.
Verkauf am Samstag, 27. März, 8 bis 12 Uhr, beim Wochenmarkt in Rohrbach-Berg. Neben den Bäuerinnen sind dieses Mal auch zusätzliche Standler mit dabei.
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