Primar Stumpner nimmt Abschied nach 27 Jahren, 15.000 Geburten und vielen Veränderungen
ROHRBACH-BERG. 27 Jahre leitete Primar Peter Stumpner die Gynäkologie und Geburtshilfe am Rohrbacher Krankenhaus. Die ersten Babys, denen er auf die Welt geholfen hat, sind selbst schon Mütter. Mit 1. August geht der Facharzt im Klinikum in Pension, in seiner Ordination wird er aber weiterhin für seine Patientinnen tätig bleiben.
15.206 Geburten – das ist die beeindruckende Bilanz nach 27 Jahren. „1994, in meinem ersten Jahr, hatten wir 664 Geburten und diese Zahl war relativ stabil. 1999 ging es dann gewaltig runter auf unter 500. Seit einigen Jahren geht es aber wieder mehr Richtung Familie“, berichtet der scheidende Abteilungsleiter, der 14 Jahre zusätzlich als Ärztlicher Direktor tätig war. Der Tiefstand war 2013 mit 485 Babys erreicht; im Vorjahr gab es aber schon wieder 606 Geburten am Klinikum Rohrbach.
Komplett veränderte Geburtenstation
Frauen aus dem Bezirk kommen eigentlich alle in ihr Regionalspital. Kein Wunder: Schließlich wurde unter Peter Stumpner die Geburtenstation zweimal umgebaut und komplett verändert. Das grüne Kreißzimmer mit der Faltwand ist schon lange Geschichte, ebenso wie das Säuglingszimmer, bei dem man die Neugeborenen nur durch eine Glasscheibe anschauen durfte. „Früher hatte man Angst vor Infektionen, aber Säuglinge haben genug Abwehrstoffe. Und Wöchnerinnen kommen schneller auf die Beine, wenn sie Besuch bekommen“, weiß der Frauenarzt. Dementsprechend hat sich auch die Verweildauer nach einer Geburt in den knapp drei Jahrzehnten drastisch verkürzt und die Bettenanzahl von 34 auf derzeit 20 verringert.
Sanftere OP-Techniken
Das hängt auch mit neuen, immer schonenderen Operationstechniken zusammen. Die sanfte Sectio etwa, also der schonende Kaiserschnitt, wurde im Rohrbacher Krankenhaus erstmals durchgeführt. Mit 25 Prozent ist die Kaiserschnitt-Rate ohnehin niedrig, österreichweit liegt diese bei über 30 Prozent. „Den klassischen Wunschkaiserschnitt gibt es bei uns nicht, aber man geht auch kein Risiko ein“, sagt dazu Stumpner, der 1994 auch bereits die Tagesklinik eingeführt hat. Insgesamt wurden während seiner Zeit als Primar 17.310 Operationen an der Abteilung durchgeführt und 87.000 Patientinnen ambulant behandelt.
„Habe viel gestalten können“
„Es war eine sehr schöne Zeit und ich habe als Primar viel gestalten können“, blickt Peter Stumpner mit gutem Gefühl zurück. Gerade mal 35 Jahre war er alt, als er sich für die Stelle beworben hat und geblieben ist. „Ich habe es nie bereut“, ist er seinen Mitarbeitern und den Patientinnen für das Vertrauen dankbar. „Die beste Bestätigung für mich ist, wenn sich Angestellte des Hauses hier operieren lassen oder entbinden kommen“, meint der Mediziner und sagt dem Krankenhaus eine gute Zukunft voraus.
In der Ordination aktiv
Stumpner bleibt seinen Patientinnen in der Privatordination weiter erhalten, die er gemeinsam mit den Fachärztinnen Katharina Doneus, Elisabeth Auer und Viktoria Nader führt.
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