Radboxen am Bahnhof: Drei Gemeinden fördern Öffi-Nutzung
KLEINZELL/ST. ULRICH/NIEDERWALDKIRCHEN. Was sich im städtischen Bereich längst etabliert hat, kommt dank eines Vorreiterprojektes auch auf dem Land an. Die Rede ist von versperrbaren Radboxen, die bis Ende Oktober beim Parkplatz auf der Kleinzeller Kreuzung errichtet werden.
Die drei Gemeinden Kleinzell, St. Ulrich und Niederwaldkirchen wollen damit an diesem Knotenpunkt optimale Rahmenbedingungen schaffen, um Pendlern den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern. „Mit den fünf Radboxen setzen wir einen kleinen, aber wichtigen Schritt, denn die letzte Meile ist immer die teuerste“, betont Kleinzells Bürgermeister Klaus Falkinger. Sein Amtskollege aus Niederwaldkirchen, Erich Sachsenhofer, ergänzt: „Wir als Gemeinden sind gefordert, diese letzte Strecke zu organisieren, denn nur dann werden öffentliche Verkehrsmittel auch genutzt. Solche Systeme werden Teil des Verkehrskonzeptes der Zukunft sein.“ Mit der Box habe sich dann auch das Problem gelöst, wo man den Radhelm oder die Regenkleidung verstauen soll, macht St. Ulrichs Ortschef Alfred Allersdorfer aufmerksam.
Potenzial ist jedenfalls da: 4.800 Menschen aus den drei Gemeinden können den Bahnhof in nur 15 Minuten mit dem Fahrrad erreichen.
Regionale Partnerschaft
Für die Realisierung hat man mit Innovametall aus Niederkappel einen Partner aus der Region ins Boot geholt. Deren Safetydock-Boxen sind schon in ganz Österreich zu finden. Geschäftsführer Klaus Pichlbauer ist überzeugt, dass solche Mobilitätskonzepte entscheidend für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln sind. Und „zehn Minuten mit dem Rad zu fahren ist doch viel besser, als zehn Minuten im Stau zu stehen.“
Unterstützt wird das 30.000 Euro teure Vorhaben vom Land OÖ und der Klima- und Energiemodellregion. KEM-Manager Johannes Großruck weiß: „Je höher die Haltestellenqualität ist, umso größer ist die Akzeptanz für den Öffentlichen Verkehr bei den Pendlern.“
Mit der Registrierung auf www.safetydock.com können alle Stationen bundesweit genutzt werden. Die Boxen werden mit Kundenkarte geöffnet und verschlossen, online ist auch eine Reservierung möglich. Kosten: 50 Cent/Stunde; 2 Euro/Tag, 30 Euro/Monat
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