Wenn der Pfarrer über den Bildschirm ins Haus kommt
OBERKAPPEL. Wenn die Gläubigen in Pandemie-Zeiten nicht in die Kirche kommen können, muss die Kirche eben andere Wege gehen. Wie etwa in Oberkappel, wo sämtliche Gottesdienste mit Pfarrer Maximilian live übertragen werden.
Noch sei man in der Erprobungsphase, die Technik spiele manchmal nicht ganz mit, meint Pfarrer Maximilian Pühringer, der seit Ende November über die Bildschirme ins Haus flattert. Das digitale Angebot ist aus der Not heraus entstanden, denn wegen der Corona-Pandemie hat auch die Pfarre Oberkappel Kirchgänger verloren – wenn auch nicht in so extremem Ausmaß,wie anderswo. „Wenn wir die Leute auf diesem Weg erreichen, passt das für uns – egal von wo die Gläubigen zuschauen“, sagt Pühringer. An die 180 Zugriffe hatte er schon bei Sonntags-Messen.
Online-Angebote seit dem ersten Lockdown
Begonnen hat alles gleich beim ersten Lockdown, als Gottesdienste nur in ganz kleinem Kreis erlaubt waren. „Wir haben jeden Tag das Wort des Tages auf die Pfarrhomepage und auf Facebook gestellt. Später wurden dann die Predigten mit Notebook gefilmt und auf Youtube hochgeladen“, erzählt der Seelsorger von Oberkappel und Neustift von den Anfängen. Als dann im August 2021 die Renovierung der Sakristei und der Lautsprecheranlage anstand, wurde zugleich eine Kamera zum Streamen installiert.
„Der Datenschutz war anfangs ein Thema, das haben wir natürlich berücksichtigt“, informiert Initiator Wolfgang Pöschl vom Pfarrgemeinderat, der alles Technische übernommen hat. „Es gibt drei Einstellungen der Kamera, die bei der Chorbrüstung unter der Cäcilia hängt: Den Altar, den Ambo – und vor der Kommunion schwenkt die Kamera auf das Altarbild“, berichtet Pöschl.
Einladung zum Mitfeiern
„Mit dem Stream kommen wir in die ganze Welt hinaus. Aber das ist nicht unser primäres Ziel: Es soll vor allem eine immer wiederkehrende Einladung sein, aktiv am Pfarrleben teilzunehmen, auch wenn der persönliche Kirchgang nicht möglich ist.“ (Hier geht's zur Pfarr-HomepageHier geht's zur Pfarr-Homepage)
Rundfunk-Gottesdienst für 700.000 Menschen
So wie in Oberkappel setzen auch andere Pfarren auf digitale Gottesdienste. Auch übers Radio feiern Gläubige mit. So erreichte etwa der Rundfunk-Gottesdienst aus dem Stift Schlägl am Stefanitag rund 700.000 Menschen.
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