Von verrückten Nüssen und einem Profikoch zum Mieten
KLEINZELL. „Corona war das Beste, das mir passieren konnte“, sagt Markus Fuchs. Da hat er schon einen klassischen Gastro-Burnout und ein Jahr zum Runterkommen, Ausprobieren und Sich-neu-Erfinden hinter sich. Gereift ist in dieser Zeit ein Business, das auf mehreren Standbeinen steht – und Markus Fuchs ist zufrieden damit.
Fast 20 Jahre hat der Kleinzeller in der Gastronomie gearbeitet und in dieser Zeit viel gelernt, viel erlebt, viel erreicht. Unter anderem hat Markus Fuchs das Cubus in Linz als Küchenchef mit aufgebaut und 2014 dort auch die Geschäftsführung übernommen. „Ich bin da ein bisserl blauäugig reingeschlittert“, muss er zugeben. Denn 2018 wurde ihm alles zu viel. Diagnose: Burnout. Und trotzdem: „Die Gastro ist unglaublich schön, das wird immer meine Branche bleiben“, schwärmt der Profikoch von seinem Beruf. Nur für das Drumherum hat er halt eine Lösung finden müssen.
Mehr als das Essen am Teller
Die kam dann, als er sich ein Jahr Auszeit genommen und nur Sachen gemacht hat, die ihm taugen. Und dabei ist er geblieben. „Private Cooking hat sich ganz gut entwickelt“, erzählt der Kleinzeller, der damit seine langjährige Erfahrung und seine Experimentierfreude in jede Küche bringt. Dabei kocht er für zwei Personen zum Hochzeitstag ebenso, wie für die Familie, die es sich Sonntagmittag gut gehen lassen will, oder für eine Geburtstagsfeier. Auch eine Silvesterfeier mit 15 Gängen hat er schon ausgerichtet. Gekocht wird ganz nach den Menüwünschen der Kunden, die sich aber auch gerne überraschen lassen können. „Das Schöne daran ist, dass man gleich Feedback bekommt und mit den Leuten ins Gespräch kommt. Beim Private Cooking verkauft man das Erlebnis, nicht nur das Essen am Teller.“
Bis zu 15 Leute verköstigt er alleine. Sollten es mehr sein, arbeitet er mit Caterern zusammen – sehr gerne mit Zinöcker in St. Martin, wo er auch die Vorbereitungen erledigt und ebenso seine Spezialitäten im Glas produziert. Als Koch übernimmt Markus Fuchs zudem Live-Kochen bei Messen, er gibt Kochkurse und bereitet auch die ORF-Kochsendungen mit Silvia Schneider vor.
Noch mehr Nüsse und Gemüse im Glas
Damit aber nicht genug. Denn wenn man einen Blick auf die Homepage (www.fuxxxy.at) wirft, findet man dort eben auch seine verrückten Nüsse (crazy nuts) und geiles Gemüse. Schon mal gebrannte Nüsse mit lila Curry, Kreuzkümmel und Honig gekostet? Oder eingelegten Kürbis mit Zitronengras und Kurkuma? Oder Essig-gesäuerten Rhabarber-Sirup? „Ich möchte schon etwas Besonderes, Außergewöhnliches machen – das darf ruhig ein wenig edgy sein“, spricht Fuchs etwa das Zucker-Säure-Spiel oder die exotischen Gewürze an. Neue Ideen hätte er noch genug in der Pipeline. Vorerst möchte er aber das bestehende Sortiment auf breitere Basis stellen und österreichweit in den Handel bringen. Zu diesem Zweck sucht der kreative Koch gerade auch einen neuen Produktionsstandort.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden