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Kinderstation am Klinikum Rohrbach wird zur Abteilung

Martina Gahleitner, 12.07.2022 12:21

ROHRBACH-BERG. Die bisherige Kinderstation am Klinikum Rohrbach wird zur Kinderabteilung und somit dürfen hier künftig Kinderfachärzte selbst ausgebildet werden. Deshalb ist man jetzt auf der Suche nach einem Assistenzarzt bzw. einer Assistenzärztin, die auch von der intensivierten Zusammenarbeit mit der Kinderklinik Passau profitieren.

  1 / 2   Kinderärztin Pia Neundlinger ist überzeugt, dass von der verstärkten Zusammenarbeit mit Passau alle profitieren. (Foto: OÖG)

Über das Interreg-Projekt „Kindergesundheit ohne Grenzen“ wird seit 2014 die länderübergreifende Zusammenarbeit forciert. Die Kinderklinik Dritter Orden Passau und die OÖG - und hier unter anderem das Klinikum Rohrbach und die Kinder-Reha kokon - kooperieren zum Wohl der Kinder. „Bisher war es sehr mühsam, dass deutsche Ärzte bei uns arbeiten. Mit dem Projekt werden administrative Hürden abgebaut und davon werden alle profitieren“, ist die Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde Pia Neundlinger, Leiterin der Kinderstation am Klinikum Rohrbach überzeugt. Denn es gebe einen großen Mangel an Kinderärzten.

Rotation mit Passau

Eine Assistenzarzt-Stelle in der Kinderabteilung wurde gerade geschaffen, die es jetzt zu besetzen gilt. „Das könnte schon ein Bewerber aus Bayern sein oder jemand, der nach Bayern rotiert. Das macht Sinn, weil wir keine Kinder-Intensiv haben und die Passauer hier sehr gut ausgestattet sind“, sagt Neundlinger. Dank des Projektes ist jedenfalls Kontakt mit der Kinderklinik Passau entstanden, der vorher so gut wie nicht vorhanden war: „Wir verlegen bereits Kinder nach Bayern oder Frauen mit einer drohenden Frühgeburt, wenn in Linz kein Intensivbett für die Frühchen frei ist“, beschreibt die Kinderärztin.

Modellprojekt für Grenzraum

Das Interreg-Projekt wurde zwar virtuell zu einem offiziellen Abschluss gebracht, allerdings geht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit jetzt erst richtig los. Das Fazit aller Projektpartner ist eindeutig: Hier wurde eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Zusammenarbeit geschaffen. „Einige Barrieren haben wir aber noch vor uns, um sämtliche Synergien umfassend ausschöpfen zu können“, macht Prof. Matthias Keller, Chefarzt der Kinderklinik Dritter Orden Passau, deutlich. So könnte aus dem Interreg-Projekt gar ein Modellprojekt für sämtliche Regionen im Grenzraum wachsen.

Herausforderungen gemeinsam meistern

Schwerpunkte sind, die Rekrutierung von Kinderärzten sowie Pflegekräften zu vereinfachen, die Gesundheitsinfrastruktur grenzübergreifend zu nutzen und Strukturvoraussetzungen dafür zu schaffen. Konkrete Lösungsvorschläge und Weiterbildungsrotationen laufen bereits, Checklisten und Leitfäden wurden erarbeitet, unter anderem auch für die aktiven grenzübergreifenden Rotationsmodelle bei allen Projektpartnern. Alles mit dem Ziel, Zukunftsperspektiven in der ärztlichen Versorgung zu entwickeln.

„Wir sehen in diesem Zusammenhang die weitere Stabilisierung einer umfassenden und ganzheitlichen Versorgung, die von der Prävention bis zur Rehabilitation geht. Aber auch eine Vertiefung und Weiterentwicklung der gemeinsamen Ausbildung inklusive moderner Tools, wie Simulationstrainings oder auch die Zusammenarbeit im Bereich der grenz- und sektorenübergreifenden Telemedizin“, erklärt OÖ Gesundheitsholding-Geschäftsführer Franz Harnoncourt. Aus dem Pilotprojekt solle sich ein Selbstverständnis der Zusammenarbeit entwickeln.


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