Arcus-Mitarbeiter fühlen sich wohl am neuen Standort
SARLEINSBACH.Einen neuen Standort haben die Mitarbeitenden der Ameisberg Werkstatt bezogen, den sie bei einem Tag der offenen Tür am 12. September der Bevölkerung vorstellen.
Mitten im Ortszentrum von Sarleinsbach, gegenüber der Zentrale des Arcus Sozialnetzwerks, ist seit wenigen Wochen die neue Ameisberg Werkstatt zu finden. 27 Klienten mit psychischen Beeinträchtigungen sind hier beschäftigt; der zweite Sarleinsbacher Standort mit 39 Beschäftigten bleibt beim Mandl. „Anfangs war die Umstellung nicht so einfach, aber mittlerweile werden die neuen Räumlichkeiten von allen sehr gut angenommen“, sagt Werkstättenleiter Markus Gumpenberger. In den offenen, hellen Räumen kann man sich auch richtig wohlfühlen.
Herzstück ist neben dem Verkaufsraum inklusive Postpartnerstelle die große Werkstatt mit Zugang zur Terrasse, die auf die verschiedenen Werkbereiche aufgeteilt ist: Hier werden Trageschlaufen für Internorm hergestellt; gleich daneben surrt die Nähmaschine für die Textilprodukte; hinter dem Raumteiler entstehen Taufkerzen und andere kreative Sachen; und wieder in einem anderen Teil werden Materialien für Biohort ordentlich zusammengestellt und verpackt.
Der Mensch mit seinen Bedürfnissen steht im Fokus
Im Erdgeschoß ist die Druckerei zu finden, wo auch viele Drucksachen für Unternehmen erledigt werden. Außerdem steht hier ein Selbstbedienungsdrucker für Textildruck parat. „Wir leisten hier nicht direkt integrative Beschäftigung, weil unsere Kunden nicht vor Ort im Betrieb sind. Aber wir verbinden den wirtschaftlichen Aspekt mit Menschlichkeit. Unsere Mitarbeitenden sind psychisch nicht so belastbar, deshalb müssen wir Druck herausnehmen und ihnen die Möglichkeit für Auszeiten und Gespräche geben“, berichtet Gumpenberger, dessen Büro immer wieder zum Gesprächsraum wird.
Gemeinsam mit 14 weiteren Betreuungskräften an beiden Standorten hilft der gelernte Zimmerer und Fachsozialbetreuer für Behindertenarbeit den Menschen, den Arbeitsalltag zu bewältigen. „Unsere Kunden machen ihre Arbeit gern. Sie sehen Sinn darin und dass diese wertgeschätzt wird“, weiß der Einrichtungsleiter. Integrative Beschäftigung wird indes in den Ameisberg Werkstätten ebenfalls gelebt: etwa über den Gemüseverkauf, beim Mauracher oder für die Gemeinden Sarleinsbach und Rohrbach-Berg.
Erkrankung nicht tabuisieren
Der Tag der offenen Tür bietet nicht nur Gelegenheit, die neuen Räume anzuschauen, sondern vor allem auch, um mit den Arcus-Klienten bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen und dadurch Verständnis zu entwickeln. „Psychische Beeinträchtigungen nehmen zu und Schicksalsschläge können jeden treffen. Es braucht mehr Offenheit im Umgang mit diesen Erkrankungen“, ist Markus Gumpenberger überzeugt. Die Arcus-Betreuungskräfte sind für die Klienten Arbeitgeber, Freunde, teilweise auch Familie. „Wir fangen sie auf und unterstützen sie. Dabei müssen wir sehr flexibel und lösungsorientiert arbeiten“, sagt Gumpenberger. Zum Beziehungsaufbau tragen auch die vielen Aktivitäten bei, die neben dem Arbeitsalltag Platz finden.
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