Kokon verbessert seit drei Jahren das Leben von jungen Menschen
ROHRBACH-BERG. Seit drei Jahren bemüht sich das Team der Kinder- und Jugendreha kokon, den Alltag und das Leben junger Menschen und ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.
An der Stelle von tausenden persönlichen Meilensteinen und Erfolgsgeschichten stehen Johanna, Katharina und Stefanie: Genau wie das kokon ist auch die kleine Johanna aus Pucking gerade drei Jahre alt geworden. Wegen einer angeborenen Trinkschwäche musste sie in ihren ersten Lebensmonaten über eine Sonde ernährt werden, 2020 wurde sie im kokon von dieser entwöhnt und entdeckte hier auf kreative Weise, dass Essen etwas Schönes sein kann.
Für die 17-jährige Katharina aus Reichersberg stellte zu Beginn der Reha nach einer Long Covid-Diagnose allein das Stiegensteigen eine oft unüberwindbare Hürde dar. Heute verbringt sie wieder jede freie Minute beim Reiten und ihrer Stute Nelli. „Was mir half, war nicht nur das gezielte Training. Es waren die vielen Tipps der Therapeutinnen und Therapeuten. Ich habe zudem gelernt, geduldiger mit mir zu sein, das ist mir zum Glück bis heute geblieben“, schildert die Innviertlerin.
Stefanie aus St. Stefan-Afiesl wurde mit einem Herzfehler geboren und war bereits zweimal auf Reha im kokon. „Ich habe hier gezielt an meiner Ausdauer gearbeitet und gelernt, dass ich als Herz-Kind mein eigenes Tempo finden und mir meine Kräfte gut einteilen muss“, berichtet die 18-Jährige. In Zukunft möchte Steffi „gerne auch einmal mit Kindern arbeiten und ihnen helfen – genauso, wie mir geholfen wurde.“
Lücke geschlossen
Mit der stationären Reha für Kinder und Jugendliche füllt das kokon eine wichtige Lücke in der Versorgung und Begleitung von jungen Menschen mit chronischen und schweren Erkrankungen. „Da wir in Österreich eine sehr junge Disziplin abdecken, leisten wir nicht nur permanente Aufbauarbeit, sondern befassen uns auch mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung. Das bezieht sich auf geplante Angebotserweiterungen wie auch auf nicht geplante aufgrund von Corona“, erklärt Geschäftsführer Stefan Günther. Eine Kinder- und Jugendreha ist mit der Reha für Erwachsene nicht zu vergleichen. „Bei Kindern gilt es ein ganzes Familiensystem mitzudenken und entsprechend zu organisieren. Hinzu kommt unsere große Indikationsvielfalt – allein in Rohrbach decken wir fünf umfassende Schwerpunkte ab“, erklärt die Ärztliche Direktorin Primaria Evelyn Lechner. Auch die richtige Zusammenstellung der Gruppen ist bei Kindern und Jugendlichen viel bedeutender – „ein Kleinkind und eine Teenagerin können schlicht nicht in der gleichen Therapiegruppe sein“, zeigt Lechner auf. Sie weiß, dass es bei der familienzentrierten Reha noch einiges zu tun gibt, vor allem müssten die Begleitpersonen eine Freistellung mit Rechtsanspruch bekommen.
Neue Reha-Schwerpunkte
Das kokon-Team arbeitet außerdem an der Weiterentwicklung neuer Reha-Schwerpunkte, etwa für Patienten mit Cochlea-Implantat oder Neurodermitis, und intensiviert die Kooperationen mit Ärzten und Partnerorganisationen.
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