Naturtipp im November: Kunstlicht – ein nächtlicher Störenfried
Die Erfindung künstlicher Lichtquellen war ein Segen für uns alle. Elektrisches Licht ermöglicht uns Arbeiten und Freizeitaktivitäten rund um die Uhr. Heute sind wir an einem Punkt angelangt, der uns zeigt, wie sehr die nächtliche Beleuchtung mit negativen Folgen für Natur und Mensch verbunden ist.
Die Lichtverschmutzung nimmt ständig zu. Satellitenbilder aus dem Weltall dokumentieren dies sehr deutlich. Kurz nach Sonnenuntergang beginnt in der Natur ein intensives Nachtleben. Tiere und Pflanzen sind an sehr wenig Licht gewöhnt und empfinden helle künstliche Beleuchtung als störend.
Wie Kunstlicht das Nachtleben beeinflusst
Unsere Schwalben und Weißstörche, deren Bestände wir Jahr für Jahr zählen, sowie alle weiteren Zugvogelarten, die viele hunderte, oft sogar tausende Kilometer pro Saison zurücklegen müssen, werden von ihrer üblichen Zugroute abgelenkt und können an Erschöpfung verenden.
Fledermäuse müssen sich in der Luft fortbewegen, um mit Echopeilung nach Insekten zu jagen. Kunstlicht verringert ihre Möglichkeiten, Nahrung zu finden.
Einige Vogelarten, wie zum Beispiel Rotkehlchen oder Zaunkönige, stoßen in der Dämmerung an beleuchtete Glaswände.
Erdkröten bewegen sich in der Nähe von künstlichem Licht weniger und werden so leicht zur schnellen Beute für ihre Fressfeinde.
Rehe werden von den Autoscheinwerfern geblendet und sind dadurch orientierungslos. Jahr für Jahr kommen hunderte Rehe auf Österreichs Straßen ums Leben.
Die Augen der Eulen sind für wenig Licht konstruiert. Durch Kunstlicht werden sie geblendet.
Es bleibt zu hoffen, bei unnötigen künstlichen Beleuchtungen den Sparstift anzusetzen, zum Wohle von Natur und Menschen.
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