Ein Schachpartner und Vollzeit-Jobs für Menschen aus der Ukraine
LEMBACH. Schon viele Jahre besteht eine freundschaftliche Beziehung zwischen den Soroptimistinnen im Rohrbacher Land und dem Club Kiew. Deshalb war es selbstverständlich, hierzulande Hilfe für vertriebene Menschen zu organisieren.
Neben einer finanziellen Soforthilfe unterstützen die Soroptimistinnen auch nachhaltig. In einer von Clubschwester Anna Kneidinger zur Verfügung gestellten Wohnung in Lembach sind zwei Familien eingezogen, die von einem ehrenamtlichen Team unterstützt und begleitet werden. Es wurde ein Deutschkurs organisiert, an dem zehn Menschen aus der Ukraine aus der Region Lembach, Niederkappel und Putzleinsdorf teilgenommen haben. In wenigen Tagen werden diese zur A1-Prüfung antreten. Zugleich ist ein sehr gutes Netzwerk unter den Teilnehmenden entstanden, die sich gegenseitig helfen und austauschen.
Anker im Alltag
Das Team rund um Anna Kneidinger und Monika Kehrer versteht sich in allen Lebensbereichen als Begleiter: Es werden Behördengänge und Arztbesuche organisiert, gemeinsam kulturelle Veranstaltungen besucht, der ukrainische Unabhängigkeitstag gefeiert, Kontakte mit in der Region lebenden Ukrainern und Einheimischen gefördert. Weiterer Schwerpunkt war die Unterbringung am Arbeitsmarkt, was auch gelungen ist: Die drei Personen im erwerbsfähigen Alter sind bereits seit Mitte August in Vollzeit beschäftigt. Der neunjährige Sohn fühlt sich in der Volksschule Lembach wohl. Auch für den 80-jährigen Vater, dem das Ankommen im Mühlviertel besonders schwerfiel, gab es Unterstützung: Für den leidenschaftlichen Schachspieler wurde ein Partner zum regelmäßigen Schachspiel gefunden.
Das Projekt wird durch die Soroptimistinnen mit Unterstützung freiwilliger Helfer realisiert, alle Kosten werden durch den Club bzw. durch Spenden finanziert. Das Land OÖ würdigte den Einsatz und nominierte das Ukraine-Projekt beim Integrationspreis 2022 unter den ersten fünf Projekten.
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