
ATZESBERG/BEZIRK. Zum 120-jährigen Geburtstag des Ameisbergturmes möchten die neuen Besitzer mit Hilfe der Tips-Leser die Geschichte dieses Wahrzeichens der Gemeinde Atzesberg auf besondere Weise aufbereiten.
Vor 120 Jahren wurde der Ameisbergturm eröffnet und vor 110 Jahren starb dessen Initiator Norbert Hanrieder, der damalige Pfarrer und Dechant von Putzleinsdorf und nach Stelzhamer der bedeutendste Mundartdichter Oberösterreichs.
Filmdokumentation geplant
Diese Jubiläen nehmen die neuen Besitzer der Warte, Carolin Thummes und Roman Tuschl, beide Filmschaffende aus Wien, in Zusammenarbeit mit dem Hanriederverein und dem Bezirksheimatverein zum Anlass, ein entsprechendes Programm zu erstellen. Terminisiert wurde bereits eine Jubiläumsveranstaltung auf dem Ameisberg am Samstag, 23. September. Beide Besitzer sind auch bereits dabei, eine Filmdokumentation über den Ameisberg zu erstellen. Sie suchen dazu Erinnerungen, Geschichten, Anekdoten und alte Fotos.
Diese Geschichten sammelt der Obmann des Bezirksheimatvereins, Franz Saxinger, und steuert – als versierter Buchschreiber und Geschichtenerzähler – selbst gleich untenstehende Geschichte bei. Jeder, der sich an eine besondere Begebenheit, an einen persönlichen Moment oder auch an ein Hoppala erinnert, das mit dem Ameisberg oder der Warte zusammenhängt, ist eingeladen, sie im Zuge des Jubiläums zu teilen.
Die Warte besuchen
Übrigens: Die neuen Besitzer freuen sich, wenn jemand den Aussichtsturm besuchen möchte. Dies ist während ihrer Anwesenheit jederzeit möglich. Auf ihrer Website www.ameisberg.com sind ihre Kontaktdaten ersichtlich.
Des „Seemanns“ Handstand auf dem Ameisbergturm
von Franz Saxinger
Weil der Leitner Toni von Hanging bei Kollerschlag (1923-1974) im 2. Weltkrieg bei der Marine war, wurde er von allen „der Seemann“ genannt. Es umgab ihn eine abenteuerliche Aura, die er mit waghalsigen Aktionen und außergewöhnlichen Wetten unterstrich. Er sei mit dem Rad schneller von Linz daheim als mit dem Linienbus, behauptete er – und er gewann diesen Wettlauf. Der Bus hielt damals ja auch noch bei jedem Misthaufen, in jeden Ort wurde hineingefahren, im Café Fussi in Neufelden gab es zur Halbzeit der Reise einen längeren Aufenthalt, damit sich dort Fahrgäste und „Schofför“ laben konnten. Die Linie ging von der Landeshauptstadt ins bayerische Wegscheid (und umgekehrt), damals noch eine mehr als dreistündige „Weltreise“.
Einmal wagte sich der Toni auf den Ameisbergturm und lustwandelte auf der Brüstung, aber nicht per Pedes, sondern im Handstand spazierte er auf der Mauer herum. Anschließend soll er über den Blitzableiter hinuntergeklettert sein. So erzählen es jedenfalls die Alten. Vor Nachahmung wird ausdrücklich gewarnt!
Geschichten, Erinnerungen und Anekdoten rund um den Ameisberg bitte senden an:Franz SaxingerLeitenweg 6 4154 Kollerschlagf.saxinger@eduhi.atTel. 0676 5287025
Bitte beachten! - Wir suchen Euch, Eure Geschichten, alte Fotos zum Ameisberg und laden Euch hierzu gerne zum Interview. Es ist kein Schreibwettbewerb! Kontakt: Ameisberwarte.com oder instagram ameisbergwarte.