
BÖHMERWALD. Neun Feuerwehren von Schwarzenberg bis St. Oswald, Rotes Kreuz und Bergrettung standen vergangenen Freitag und Samstag im Übungseinsatz. Annahme war ursprünglich ein Schneechaos im Böhmerwald. Aufgrund der aktuellen Wetterlage wurde umgeplant und auch andere Einsatzszenarien beübt.
Die Übungsannahme wurde jedoch nicht gänzlich aufgegeben, berichtet Abschnittsfeuerwehrkommandant Günther Gierlinger: „Das Freimachen von Straßen und die Sicherung von Einsatzkräften auf dem Dach unter Zuhilfenahme der Drehleiter waren Teil der Großübung.“ Vorwiegend ging es um die Zusammenarbeit und Einsatzkoordination durch eine übergeordnete Stelle. Einsätze in fünf Gemeinden mussten dabei gemeistert werden – vom Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person und Schadstoffaustritt über Personenrettung bis zum Großbrand in einem Gästehaus. „Die gleichzeitige Alarmierung forderte nicht nur die Einsatzkräfte vor Ort, sondern vor allem die Disponenten in der Einsatzleitstelle. Die Priorisierung von Einsätzen und der Einsatz der richtigen Fahrzeuge stellte eine besondere Herausforderung dar.“
Resümee des Aigener Abschnittskommandanten: „Für die teilnehmenden Einsatzorganisationen hat sich der abhörsichere Digitalfunk auf BOS RO als Kommunikationsmittel in einem Großschadenereignis als zweckdienlich erwiesen. Absolut bewährt hat sich auch der Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera sowie von Suchhunden der Bergrettung bei der Suche nach verirrten Personen, genauso wie die Trinkwasserabfüllanlage und das Verteilen von Trinkwasser in Kunststoffbeuteln.“
Kein Strom im gesamten Übungsgebiet
Die eigene Resilienz wurde durch einen Stromausfall im gesamten Übungsgebiet getestet, wobei sich der hohe Selbstversorgungsgrad durch Notstromaggregate und Notstromeinspeisungsmöglichkeit in den Feuerwehrhäusern als sehr vorteilhaft herausgestellt hat. Nach einer ersten positiven Bilanz der Organisatoren, wird eine detaillierte Evaluierung noch folgen.