Abschied nach 30 Jahren: Wilhelm Winkler übergibt Leitung des Notarzt-Teams an Kostja Steiner

Martina Gahleitner Tips Redaktion Martina Gahleitner, 02.02.2023 05:09 Uhr

ROHRBACH-BERG. Es war am 1. November 1993, als das Notarzt-System im Bezirk Rohrbach in Betrieb genommen wurde. Mit Unfallchirurg Wilhelm Winkler an vorderster Front, der seither ärztlicher Leiter des Notarztdienstes war. Nach 30 Jahren übernimmt jetzt Anästhesist und Intensivmediziner Kostja Steiner diese Aufgabe.

Nach ersten Notarzt-Erfahrungen im Rettungshubschrauber, wurde der neue Unfallchirurg am Rohrbacher Krankenhaus damals gleich mit der Installierung des Notarzt-Systems im Bezirk Rohrbach betraut. „Wir machten ein Hearing mit 32 Sanitätern, acht davon haben wir dann als Notfallsanitäter übernommen“, erzählte Wilhelm Winkler bei der kleinen Übergabefeier. Die Suche nach Notärzten war nicht ganz so einfach. Mit sieben aktiven Ärzten konnte der Betrieb starten. „Alle waren mit Engagement dabei und haben sich bei der Ausbildung ins Zeug gelegt“, blickt der Pionier der Rohrbacher Notall-Medizin dankbar zurück – auch wenn es immer wieder Herausforderungen und Probleme zu lösen galt. Das System habe sich gut etabliert – bis dann 2010 der NAW vom NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) abgelöst wurde. „Da hatten wir große Bedenken, aber es hat sich wiederum gut entwickelt“, betonte Winkler.

30 ausgebildete Notfallsanitäter

Immer an seiner Seite war nicht nur Stellvertreter Jörn Decker, sondern auch der dienstführende Notfallsanitäter Reinhold Stelzer. Letzterer ist einer von vier Notfallsanis, die als Stammmannschaft seit 1993 aktiv sind. Derzeit sind 30 Notfallsanitäter im Bezirk Rohrbach ausgebildet, die auch in den Ortsstellen im Einsatz sind – ein Spitzenwert in OÖ. Notärzte gibt es aktuell 20; seit Inbetriebnahme waren 110 Mediziner in diesem Dienst aktiv. Von Anfang an arbeitete man auch eng mit den niedergelassenen Ärzten zusammen.

Fast 30.000 Alarmierungen

Bislang wurde das Rohrbacher Notarzt-Team 29.000 Mal alarmiert, im heurigen Jubiläumsjahr wird man also die 30.000er-Marke erreichen. Häufigster Grund waren und sind interne Notfälle. Während allerdings zu Anfangszeiten Verkehrs- und Arbeitsunfälle noch ein Viertel der Einsätze ausmachten, sind das heute nur mehr acht Prozent. Stark zugenommen haben indes Haushalt-, Sport-, Spiel- und Freizeitunfälle. „Vom Frühgeborenen bis zum Greis, vom Polytrauma bis zum Herzinfarkt – wir haben ein sehr breites Einsatzgebiet“, meinte Stelzer, der bei seiner Zeitreise auch einige Zahlen parat hatte: 145 Geburten, 1.600 Verkehrsunfälle, 600 Arbeitsunfälle, 2.700 Freizeitunfälle, 1.650 Herzinfarkte, 2.500 Schlaganfälle und 1.050 Kreislaufstillstände wurden in 30 Jahren bewältigt. Traurigster Tag für das Rohrbacher Notarzt-Team war im Juni 2003, als der Notarztwagen verunglückte und ein junger Mediziner starb.

Große Fußstapfen

Kostja Steiner, Leiter der Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Rohrbach, übernimmt „mit Respekt und Freude diese schöne Arbeit.“ Seit 1. Februar ist er der neue ärztliche Leiter des Notarzt-Dienstes. Er trete in große Fußstapfen, meinte Steiner, der zugleich die gute Zusammenarbeit zwischen Klinikum und Rotem Kreuz lobte. Rotkreuz-Bezirksstellenleiterin Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner fügte hinzu: „Unser Gesundeits- und Sozialwesen im Bezirk ist perfekt und wir können stolz sein, was hier geleistet wird.“

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