Freitag 19. April 2024
KW 16


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

BEZIRK ROHRBACH. Veränderung ist jenes Wort, das wohl am öftesten beim jüngsten Bezirksjägertag im Rohrbacher Centro gefallen ist. Sowohl neue Umwelt-, als auch eine Reform der gesetzlichen Rahmenbedingungen fordern von der heimischen Jägerschaft derzeit viele Anpassungen.

Bezirksjägertag im Rohrbacher Centro (Foto: Hanner)
photo_library Bezirksjägertag im Rohrbacher Centro (Foto: Hanner)

Als „wesentlichen und nachhaltigen Regulator unserer Kulturlandschaft“ fasste Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner die wichtigsten Funktionen der Jagd für die Region zusammen. Um mit den sich wandelnden Bedingungen wie dem Klimawandel, der Wiederkehr des Wolfes, aber auch der zunehmenden Nutzung des Waldes für Freizeitaktivitäten Schritt halten zu können, ist deshalb auch ein stetiges Überdenken des Waidwerkes notwendig.

Gesetzesnovelle kommt

Die wohl wichtigste gesetzliche Rahmenbedingung für die heimische Jagd ist das Landesjagdgesetz, das heuer umfassend novelliert werden soll. „Diese Novelle wird uns noch beschäftigen“, prophezeite Bezirksjägermeister Martin Eisschiel, der selbst an der Überarbeitung mitgearbeitet hat. Gleichzeitig appellierten er und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner an die Waidkameraden, den anstehenden Veränderungen offen gegenüber zu stehen und sie mitzutragen. Auch für den aktuell notwendigen Umbau der Wälder, um sie an die sich wandelnden klimatischen Gegebenheiten anzupassen brauche es die Unterstützung durch die Jagd.

Keine Ruhe für das Wild

Ein zunehmendes Problem stellt die beinahe rund um die Uhr andauernde Nutzung der Natur für verschiedenste Freizeitaktivitäten dar. „Viele wissen gar nicht, was sie tun und auslösen, wenn sie da mit der Stirnlampe in der Dämmerung oder nachts durch unsere Wälder spazieren. Natürlich müssen alle in unserer Natur Platz haben, wir müssen aber auch die Ansprüche der Wildtiere auf ihren Lebensraum außer Streit stellen, damit die Jagd überhaupt ausübbar bleibt“, forderte der Landesjägermeister.

Der Wolf

Der Schutz eines ganz bestimmten Wildtieres wird allerdings immer mehr in Frage gestellt. „Mein Gott na, der Wolf“, seufzte der Bezirksjägermeister, und sprach damit das aktuelle Dauerthema in den Medien an: „Er begleitet uns, stellt aber noch nicht das große Problem dar. Wenns so bliebe wäre uns allen sehr geholfen.“

Dass der Wolf in der Land- und Forstwirtschaft ein wachsendes Thema ist, machte Landtagsabgeordneter Georg Ecker in Vertretung von Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer klar. Er sprach deutlich von der Hoffnung auf eine mögliche Bejagung.

Auf europäischer Ebene werde bereits über eine Anpassung des Schutzstatus nachgedacht, so die für die Jagd zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger. In Oberösterreich soll bereits Ende März ein Maßnahmenpaket präsentiert werden. „Dieses wird aus Information, Schutzmaßnahmen und gesetzlichen Maßnahmen bestehen“, so die Politikerin.

Für den Landesjägermeister scheint der Weg klar: „Wir brauchen ein ganz konkretes Management denn es wird schwer, mit dem Wolf im Einklang zu leben. In unserer Region ist das den Menschen bisher noch nie gelungen und deshalb schließt das eine permanente Wolfsexistenz hier aus. Wir Jäger werden uns ganz klar am Grundeigentümer positionieren.“

Erfolgreiches Jagdjahr

Den Abschussplan haben Rohrbachs Jäger im vergangenen Jagdjahr mit 105 Prozent (6.325 Stück) deutlich übererfüllt: „Seit ich zurückschauen kann, wurde noch nie so viel Rehwild erlegt wie heuer“, kommentierte Martin Eisschiel.

Ein absoluter „Big Player“ in Oberösterreich ist der Bezirk im Rotwild-Bereich mit 130 Abschüssen und sogar Landesmeister bei der Bejagung von Krähen und Elstern.

Einen Grund zur Sorge sieht Eisschiel in der Entwicklung des Schwarzwild-Bestandes, sprich der Wildschweine. Deren Zahl steigt seit Jahren kontinuierlich an. Problematisch wird dadurch nicht nur die Zunahme von Schäden in der Landwirtschaft, sondern auch die in einigen Nachbarländern noch immer grassierende Afrikanische Schweinepest, die durch Grenzgänger-Tiere eingeschleppt werden könnten.

Keine Sorgen bereitet hingegen der Jagdnachwuchs im Bezirk: 948 Jagdkarten wurden im Vorjahr ausgestellt, davon 77 an Frauen. 27 Jungjäger haben ihre Jagdprüfung abgelegt und der heurige Kurs, der im Mai abschließt, zählt 25 Teilnehmende.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden


Seit drei Jahren gut betreut im Hansbergland

Seit drei Jahren gut betreut im Hansbergland

ST. JOHANN. Drei Jahre Seniorentagesbetreuung im Hansbergland müssen gefeiert werden.

Tips - total regional Petra Hanner
Ausstellung im Gwölb: Miroslav Holas' Werke kommen nach Haslach

Ausstellung im Gwölb: Miroslav Holas' Werke kommen nach Haslach

HASLACH. Vom 19. April bis 18. Mai sind Werke des tschechischen Malers und Grafikers Miroslav Holas in der Galerie im Gwölb in Haslach zu sehen. ...

Tips - total regional Petra Hanner
Szenisches Lesekabarett in der Kunsthalle photo_library

Szenisches Lesekabarett in der Kunsthalle

AIGEN-SCHLÄGL. Eine humorvolle Lesung rund um die rot-weiß-rote Seele mit Gerlinde und Werner Rohrhofer kann man am Samstag in der ...

Tips - total regional Martina Gahleitner
Volksschule St. Johann ist weiterhin eine Umweltzeichenschule photo_library

Volksschule St. Johann ist weiterhin eine Umweltzeichenschule

ST. JOHANN AM WIMBERG. Nach erneuter Prüfung darf sich die VS St. Johann weiterhin Umweltzeichenschule nennen und ist damit die erste Volksschule ...

Tips - total regional Emma Salveter
Umfahrung Peilstein: Arbeiten an Bauabschnitt zwei haben begonnen photo_library

Umfahrung Peilstein: Arbeiten an Bauabschnitt zwei haben begonnen

PEILSTEIN. Acht Millionen Euro kostet der zweite Bauabschnitt der Umfahrung Peilstein, für dessen Bau der Startschuss vor wenigen Tagen gefallen ...

Tips - total regional Petra Hanner
Es ist nie zu spät, ehrenamtlich fürs Rote Kreuz tätig zu werden

Es ist nie zu spät, ehrenamtlich fürs Rote Kreuz tätig zu werden

BEZIRK ROHRBACH/NEUFELDEN. Wolfgang Panholzer ist der beste Beweis, dass man auch nach dem 50er noch mit etwas Neuem beginnen kann. Bei ihm ...

Tips - total regional Martina Gahleitner
BBS-Schülerinnen widmen sich der Inklusion

BBS-Schülerinnen widmen sich der Inklusion

ROHRBACH-BERG. Eine Fotoausstellung ist das neueste gemeinsame Projekt von FAB Eule und den BBS Rohrbach.

Tips - total regional Martina Gahleitner
Julbacher Florian Gabriel war Teil des Siegerteams bei der Rallye Dakar photo_library

Julbacher Florian Gabriel war Teil des Siegerteams bei der Rallye Dakar

JULBACH. Nach fast 5.000 Wertungskilometern in der Wüste mit Platz eins zurück ins Mühlviertel: Der Julbacher Florian Gabriel war heuer als ...

Tips - total regional Online Redaktion