Rohrbacher Jägerschaft steckt mitten im Wandel

Petra Hanner Tips Redaktion Petra Hanner, 11.03.2023 16:00 Uhr

BEZIRK ROHRBACH. Veränderung ist jenes Wort, das wohl am öftesten beim jüngsten Bezirksjägertag im Rohrbacher Centro gefallen ist. Sowohl neue Umwelt-, als auch eine Reform der gesetzlichen Rahmenbedingungen fordern von der heimischen Jägerschaft derzeit viele Anpassungen.

Als „wesentlichen und nachhaltigen Regulator unserer Kulturlandschaft“ fasste Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner die wichtigsten Funktionen der Jagd für die Region zusammen. Um mit den sich wandelnden Bedingungen wie dem Klimawandel, der Wiederkehr des Wolfes, aber auch der zunehmenden Nutzung des Waldes für Freizeitaktivitäten Schritt halten zu können, ist deshalb auch ein stetiges Überdenken des Waidwerkes notwendig.

Gesetzesnovelle kommt

Die wohl wichtigste gesetzliche Rahmenbedingung für die heimische Jagd ist das Landesjagdgesetz, das heuer umfassend novelliert werden soll. „Diese Novelle wird uns noch beschäftigen“, prophezeite Bezirksjägermeister Martin Eisschiel, der selbst an der Überarbeitung mitgearbeitet hat. Gleichzeitig appellierten er und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner an die Waidkameraden, den anstehenden Veränderungen offen gegenüber zu stehen und sie mitzutragen. Auch für den aktuell notwendigen Umbau der Wälder, um sie an die sich wandelnden klimatischen Gegebenheiten anzupassen brauche es die Unterstützung durch die Jagd.

Keine Ruhe für das Wild

Ein zunehmendes Problem stellt die beinahe rund um die Uhr andauernde Nutzung der Natur für verschiedenste Freizeitaktivitäten dar. „Viele wissen gar nicht, was sie tun und auslösen, wenn sie da mit der Stirnlampe in der Dämmerung oder nachts durch unsere Wälder spazieren. Natürlich müssen alle in unserer Natur Platz haben, wir müssen aber auch die Ansprüche der Wildtiere auf ihren Lebensraum außer Streit stellen, damit die Jagd überhaupt ausübbar bleibt“, forderte der Landesjägermeister.

Der Wolf

Der Schutz eines ganz bestimmten Wildtieres wird allerdings immer mehr in Frage gestellt. „Mein Gott na, der Wolf“, seufzte der Bezirksjägermeister, und sprach damit das aktuelle Dauerthema in den Medien an: „Er begleitet uns, stellt aber noch nicht das große Problem dar. Wenns so bliebe wäre uns allen sehr geholfen.“

Dass der Wolf in der Land- und Forstwirtschaft ein wachsendes Thema ist, machte Landtagsabgeordneter Georg Ecker in Vertretung von Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer klar. Er sprach deutlich von der Hoffnung auf eine mögliche Bejagung.

Auf europäischer Ebene werde bereits über eine Anpassung des Schutzstatus nachgedacht, so die für die Jagd zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger. In Oberösterreich soll bereits Ende März ein Maßnahmenpaket präsentiert werden. „Dieses wird aus Information, Schutzmaßnahmen und gesetzlichen Maßnahmen bestehen“, so die Politikerin.

Für den Landesjägermeister scheint der Weg klar: „Wir brauchen ein ganz konkretes Management denn es wird schwer, mit dem Wolf im Einklang zu leben. In unserer Region ist das den Menschen bisher noch nie gelungen und deshalb schließt das eine permanente Wolfsexistenz hier aus. Wir Jäger werden uns ganz klar am Grundeigentümer positionieren.“

Erfolgreiches Jagdjahr

Den Abschussplan haben Rohrbachs Jäger im vergangenen Jagdjahr mit 105 Prozent (6.325 Stück) deutlich übererfüllt: „Seit ich zurückschauen kann, wurde noch nie so viel Rehwild erlegt wie heuer“, kommentierte Martin Eisschiel.

Ein absoluter „Big Player“ in Oberösterreich ist der Bezirk im Rotwild-Bereich mit 130 Abschüssen und sogar Landesmeister bei der Bejagung von Krähen und Elstern.

Einen Grund zur Sorge sieht Eisschiel in der Entwicklung des Schwarzwild-Bestandes, sprich der Wildschweine. Deren Zahl steigt seit Jahren kontinuierlich an. Problematisch wird dadurch nicht nur die Zunahme von Schäden in der Landwirtschaft, sondern auch die in einigen Nachbarländern noch immer grassierende Afrikanische Schweinepest, die durch Grenzgänger-Tiere eingeschleppt werden könnten.

Keine Sorgen bereitet hingegen der Jagdnachwuchs im Bezirk: 948 Jagdkarten wurden im Vorjahr ausgestellt, davon 77 an Frauen. 27 Jungjäger haben ihre Jagdprüfung abgelegt und der heurige Kurs, der im Mai abschließt, zählt 25 Teilnehmende.

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